Vor Kleidermotten oder Lebensmittelmotten graut es vielen. Ein Befall innerhalb der eigenen vier Wände bedeutet meist, den Kleiderschrank ausmisten oder aber alle betroffenen Lebensmittel wegwerfen zu müssen. Auch wenn es sich bei beiden Tieren um Falter handelt, die mit den für gewöhnlich sehr viel lieber gesehenen Schmetterlingen verwandt sind, gibt es Unterschiede. Anhand dieser kann man die beiden Schädlinge voneinander differenzieren.
Sowohl im Aussehen, im Verhalten als auch in den Lebensräumen können verschiedene Auffälligkeiten beobachtet werden. Welche das sind, lesen Sie in diesem Artikel, der die Kleidermotten den Lebensmittelmotten gegenüber stellt.
Aussehen: Wie unterscheidet man Kleidermotten von Lebensmittelmotten?
Laut Umweltbundesamt weisen Kleidermotten eine strohgelbe Färbung auf. Das gilt sowohl für den Körper als auch für die vorderen Flügel. Ihre Hinterflügel sind graugelb gefärbt. Erstere werden in der Ruhestellung über den hinteren Flügeln zusammengelegt. Dazu glänzen sie seidig. Im Gegensatz zu vielen anderen Motten besitzen Kleidermotten keinerlei Markierungen oder Muster, die ihren Körper oder ihr Flügelpaar zieren.
An Lebensmittelmotten gibt es dem Umweltbundesamt zufolge hierzulande insgesamt fünf bekannte Arten: Kupferrote Dürrobstmotten, Mehlmotten, Samenmotten, Kornmotten und Mehlzünsler. Gemein ist ihnen allen, dass sie entweder Flecken oder Binden auf ihrem Körper oder ihren Flügeln tragen und auf diese Weise von Kleidermotten unterschieden werden können.
Während die Flügel der ausgewachsenen Kupferroten Dürrobstmotte und der Mehlmotte silber-grau gefärbt sind, erscheinen die der Samenmotten bronzefarben, die der Kornmotten grau-bräunlich und die der Mehlzünsler braun-violett. Ihre Larven wiederum zeigen meist andere Färbungen.
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die einzelnen, äußeren Erkennungsmerkmale der verschiedenen Motten, anhand derer sie differenziert werden können.
- Kleidermotte: vier bis neun Millimeter lang, Körper und Vorderflügel: strohgelb und seidiger Glanz, Hinterflügel: grau-gelb
- Kupferrote Dürrobstmotte (Lebensmittelmotte): acht bis zehn Millimeter lang, Vorderflügel: silbergrau bis ockergelb und rötliche bis bronzefarbige Binde an der Spitze, Hinterflügel: hellgrau
- Mehlmotte (Lebensmittelmotte): elf bis vierzehn Millimeter, Vorderflügel: silbrig-grau und zickzackförmige Querbinden sowie dunkle Punkte, Hinterflügel: heller und silbrig-grauen Fransensaum
- Samenmotte (Lebensmittelmotte): sieben bis zwölf Millimeter lang, Flügel: bronzefarben mit dunklen Flecken
- Kornmotte (Lebensmittelmotte): sechs bis sieben Millimeter lang, Flügel: grau-braun mit braunen und schwarzen Flecken sowie langer Fransensaum, Kopf und Brust: weißlich
- Mehlzünsler (Lebensmittelmotte): acht bis 14 Millimeter lang, Vorderflügel: braunviolett und ockergelbes Band mit geschwungenen weißen Querlinien, Hinterflügel: weißlich-grau mit Querlinien
Kleidermotte vs. Lebensmittelmotte: Unterschiede im Verhalten
Sowohl bei Kleidermotten als auch bei Lebensmittelmotten sind weniger die adulten Tiere, die uns Probleme bereiten, indem sie unsere Klamotten oder unsere Nahrungsmittel angreifen - sondern ihre Larven oder Raupen. Bei Kleidermotten nehmen ausgewachsene Exemplare keinerlei Nahrung mehr auf. Sie meiden das Licht und verziehen sich umgehend, wenn sie gestört werden. Ihr Flugstil kann als flatternd-taumelnd beschrieben werden.
Im Vergleich dazu fliegen Lebensmittelmotten wie Dürrobstmotten oder Mehlmotten geradliniger. Zudem sind diese ausschließlich nachtaktiv. Deren Larven hingegen sind tagsüber zu Werke. Sie bilden ein weißliches Gespinst, welches das Nährsubstrat überdecken kann und dafür sorgt, dass dieses zusammenklebt.
Unterschiede in den Lebensräumen von Kleider- und Lebensmittelmotten
Kleidermotten fühlen sich besonders in beheizten Räumen bei etwa 24° Celsius wohl - vor allem dann, wenn es nicht komplett trocken ist. Sinkt die Temperatur auf unter 15° Celsius oder steigt auf über 30° Celsius, wirkt sich das ungünstig auf die Entwicklung der Tiere aus. Zugange sind sie bei keratinhaltigen Materialien. Dazu zählen Wolle, Haare oder Federn.
Auch Lebensmittelmotten wie die Dürrobst- und die Samenmotten sowie die Mehlzünsler präferieren hohe Luftfeuchtigkeit sowie beheizte Räumlichkeiten. Im Gegensatz zu Kleidermotten sind sie jedoch in Vorratslagern anzutreffen. Die Larven der Mehlmotte richten vor allem bei Getreideprodukten, Backwaren, Nüssen, Mandeln, Hülsenfrüchten, Schokolade oder Tiertrockenfutter Schaden an.
Getreideprodukte werden auch von Mehlzünslern befallen. Typischerweise sind diese auch im feuchtem Stroh und Heu aufzufinden. Kornmottenlarven ernähren sich - wie der Name bereits verrät - insbesondere von Getreidekörnern. Aber auch der Leim von Bucheinbänden oder Flaschenkorken werden von ihnen angegriffen.
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