Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Daher ist es besonders wichtig, auf seine Herzgesundheit zu achten und dabei auch auf eine ausreichende Versorgung mit essenziellen Nährstoffen wie etwa Magnesium zu setzen. Doch welche Wirkung hat Vitamin K2 auf das Herz? Und kann es tatsächlich helfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen? Dieser Artikel erklärt, wofür Vitamin K2 im Körper gut ist und ob es die Herzgesundheit unterstützen kann.
Was ist Vitamin K2 und wofür ist es gut?
Vitamin K2 ist laut der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung (GVF) eine von zwei Hauptformen des fettlöslichen Vitamins K, die für den Körper essenziell sind. Während Vitamin K1 überwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt, besteht Vitamin K2 aus mehreren Verbindungen, die vor allem in tierischen und fermentierten Lebensmitteln enthalten sind. In unserem Körper übernimmt Vitamin K2 folgende lebenswichtige Funktionen:
- Blutgerinnung der Leber
- Stärkung der Knochen
- Möglicher Schutz der Blutgefäße
Herzgesundheit: Wie gut ist Vitamin K2 für das Herz?
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland die häufigste Todesursache. Laut Berichten des Robert Koch-Instituts sind diese sogar für etwa 40 Prozent aller Sterbefälle verantwortlich. Dazu zählen Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und koronare Herzkrankheit (KHK). Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, empfiehlt das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) vier zentrale Maßnahmen:
- Nicht rauchen
- Gesund ernähren
- Ausreichend bewegen
- Stress vermeiden
Gerade eine ausgewogene Ernährung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen ist essenziell für die Herzgesundheit. Doch welche Rolle spielt hierbei Vitamin K2? Kann auch dieses Vitamin das Herz unterstützen? Neben seiner Funktion im Knochenstoffwechsel und bei der Blutgerinnung hat sich Vitamin K2 auch in der Gefäßgesundheit als bedeutend erwiesen:
- Vitamin K2 kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken: Die 2004 veröffentlichte Rotterdam-Studie mit über 4807 Teilnehmern zeigte, dass eine tägliche Aufnahme von mindestens 32 Mikrogramm Vitamin K2 mit deutlich weniger Kalziumablagerungen in den Arterien verbunden ist. Dadurch reduzierte sich das Risiko für Gefäßverkalkungen um etwa die Hälfte und auch das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, sank deutlich. Der Grund dafür liegt im Wirkmechanismus von Vitamin K2. Es aktiviert nämlich das sogenannte Matrix-Gla-Protein. Dieses bindet Kalzium und verhindert, dass sich dieses in den Gefäßwänden ablagern kann.
- Vitamin K2 kann vor koronaren Herzkrankheiten schützen: Eine weitere große Studie aus dem Jahr 2009 mit über 16.000 Frauen mittleren Alters untersuchte den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Vitamin K1 und Vitamin K2 und dem Risiko für koronare Herzkrankheiten. Über einen Beobachtungszeitraum von acht Jahren entwickelten knapp 500 Frauen koronare Herzfehler. Dabei zeigte sich, dass eine höhere Aufnahme von Vitamin K2, insbesondere der Unterformen MK-7, MK-8 und MK-9, mit einem verringerten Risiko für koronare Herzkrankheiten verbunden war. Vitamin K2 könnte also die Herzkranzgefäße schützen. Die Forscher betonen jedoch, dass weitere Forschung nötig ist, um die optimalen Aufnahmemengen genau zu bestimmen.
Herzrhythmusstörungen: Hilft Vitamin K2?
Normalerweise schlägt das Herz zwischen 60 und 100 Mal pro Minute in einem gleichmäßigen Rhythmus. Ist dies nicht der Fall, spricht man laut dem DZHK von einer Herzrhythmusstörung. Sie zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Herzens und tritt oft als Folge bereits bestehender Herzprobleme auf, etwa nach einem Herzinfarkt, bei einer koronaren Herzkrankheit oder einer Herzmuskelschwäche. In manchen Fällen können aber auch Störungen im Mineralstoffhaushalt Herzrhythmusstörungen auslösen.
Zur Behandlung bestimmter Formen, insbesondere bei Vorhofflimmern, kommen laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) häufig Vitamin-K-Antagonisten zum Einsatz. Diese Medikamente gehören zu einer Gruppe von Wirkstoffen, die die Blutgerinnung hemmen, indem sie die Wirkung von Vitamin K im Körper blockieren. Sie sind also sogenannte Gegenspieler von Vitamin K.
Wie kann es aber sein, dass sowohl Vitamin K2 als auch Vitamin-K-Antagonisten, beide gut fürs Herz sind? Auf den ersten Blick scheint es widersprüchlich. Der Unterschied liegt jedoch im jeweiligen Therapieziel:
- Vitamin K2 unterstützt, wie die 2004 veröffentlichte Rotterdam-Studie zeigte, die normale Gefäßgesundheit, indem es Kalzium bindet und damit die Ablagerung von Kalk in den Blutgefäßen verhindert. So können Gefäßverkalkungen vorgebeugt und das Risiko für Herzinfarkt oder andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt werden.
- Vitamin-K-Antagonisten hingegen werden dem IQWiG zufolge gezielt bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen eingesetzt, um die Blutgerinnung zu verlangsamen und so das Risiko von gefährlichen Blutgerinnseln und Schlaganfällen zu senken.
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