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Eisenmangel-Symptome: So reagiert der Körper bei zu wenig Eisen

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Eisenmangel-Symptome: So reagiert der Körper bei zu wenig Eisen

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    Eisenmangel erkennen: Haarausfall und brüchige Nägel sind typische Symptome von zu wenig Eisen im Körper.
    Eisenmangel erkennen: Haarausfall und brüchige Nägel sind typische Symptome von zu wenig Eisen im Körper. Foto: Golib Tolibov, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Viele kämpfen regelmäßig mit anhaltender Müdigkeit, Erschöpfung oder Konzentrationsproblemen. Häufig wird das auf zu viel Stress oder zu wenig Schlaf geschoben. Doch nicht selten steckt ein Eisenmangel dahinter. Dieser ist der weltweit häufigste Nährstoffmangel. Doch wie genau erkennt man einen Eisenmangel eigentlich? Dieser Artikel zeigt, wie der Körper auf einen Eisenmangel reagiert, welche Warnzeichen ernst genommen werden sollten und was passieren kann, wenn ein Mangel nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

    Was ist ein Eisenmangel?

    Eisen ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ein lebenswichtiges Spurenelement und das mengenmäßig wichtigste im menschlichen Körper. Bis zu 4,4 Gramm Eisen sind im Organismus vorhanden. Vorrangig befindet es sich in den roten Blutkörperchen, aber wird auch in der Leber, der Milz und dem Knochenmark gespeichert. Eisen ist für viele Funktionen im Körper essenziell. Es ermöglicht den Sauerstofftransport im Blut, unterstützt die Energiegewinnung in den Zellen, trägt zur Entgiftung und Immunabwehr bei und ist auch an der Regulation von Entzündungsprozessen beteiligt.

    Ein Eisenmangel hat zur Folge, dass all diese Prozesse nicht mehr richtig ablaufen können. Meist entsteht er, wenn über die Nahrung nicht ausreichend Eisen aufgenommen wird oder der Eisenbedarf aus bestimmten Gründen erhöht ist. Die DGE unterscheidet dabei zwischen zwei Formen des Eisenmangels:

    1. Absoluter Eisenmangel: Beim absoluten Eisenmangel sind die Eisenspeicher im Körper deutlich geleert. Es steht also insgesamt zu wenig Eisen zur Verfügung. Ursache hierfür kann einerseits ein erhöhter Eisenbedarf sein, wie etwa in der Schwangerschaft. Andererseits kann eine unzureichende Eisenaufnahme über die Ernährung dazu führen, etwa bei einer einseitigen oder besonders eisenarmen Kost. Auch chronische Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder wiederkehrende Blutverluste, wie bei starken Menstruationsblutungen können einen absoluten Eisenmangel verursachen.
    2. Funktioneller Eisenmangel: Der funktionelle Eisenmangel hingegen tritt auf, wenn im Körper zwar ausreichende Eisenmengen gespeichert sind, dieses Eisen jedoch nicht effektiv genutzt oder mobilisiert werden kann. Das bedeutet, dass Eisen theoretisch da ist, es aber den Zellen und Organen nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Häufig tritt dies im Rahmen von chronisch-entzündlichen Erkrankungen auf, etwa bei Krebs, chronischen Infektionen oder auch bei schwerer Adipositas. 

    Häufigkeit: Wie oft kommt ein Eisenmangel vor?

    Der Eisenmangel ist vergleichsweise zu anderen Vitaminmängeln weltweit der häufigste. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden etwa zwei Milliarden Menschen weltweit an einer Anämie, die Eisenmangel als Hauptursache hat.

    In Europa liegt die Häufigkeit eines Eisenmangels dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zufolge je nach Bevölkerungsgruppe bei etwa fünf bis zehn Prozent. In bestimmten Risikogruppen, etwa bei Frauen mit starker Menstruation oder Schwangeren, können die Werte deutlich höher liegen.

    Risikogruppen: Wer ist besonders oft von Eisenmangel betroffen?

    Bestimmte Personengruppen sind besonders anfällig dafür, einen Eisenmangel zu entwickeln. Häufig liegt das an einem erhöhten Bedarf, etwa in Wachstumsphasen, der Schwangerschaft oder bei starker Menstruation. Doch auch eine einseitige oder rein pflanzliche Ernährung kann das Risiko erhöhen. Laut der DGE gelten vor allem folgende Personengruppen als besonders gefährdet: 

    • Säuglinge
    • Kinder
    • Jugendliche
    • Prämenopausale Frauen
    • Schwangere
    • Leistungssportler
    • Blutspender
    • Vegetarier und Veganer

    Symptome: Wie reagiert der Körper bei zu wenig Eisen?

    Bei einem Mangel an Eisen reagiert der Körper oft mit einer Vielzahl typischer Symptome, die sich schleichend entwickeln können. Auffällig ist bei manchen Betroffenen ein plötzliches, ungewöhnliches Verlangen, auf Eiswürfeln zu kauen, wie das IQWiG erklärt. Daneben gibt es viele weitere körperliche Beschwerden eines Eisenmangels:

    • Erhöhte Müdigkeit und Erschöpfung
    • Blasse oder fahle Haut
    • Verminderte Konzentration
    • Erhöhte Vergesslichkeit
    • Innere Unruhe
    • Kopfschmerzen
    • Dünne, brüchige Nägel
    • Starker Haarausfall
    • Entzündungen der Mundschleimhaut und rissige Mundwinkel
    • Kurzatmigkeit und erhöhter Puls
    • Schluckbeschwerden
    • Restless-Legs-Syndrom

    Symptome: Wie stark können Beschwerden durch Eisenmangel werden?

    Bleibt ein Eisenmangel lange unentdeckt, kann das zu einer Blutarmut (Anämie) führen. Bei einer Anämie ist die Zahl der roten Blutkörperchen zu niedrig. Das führt laut dem IQWiG dazu, dass weniger Sauerstoff von der Lunge in die Körperzellen transportiert werden kann. Dadurch wird der gesamte Organismus schlechter versorgt.

    Wie das Bundesministerium für Gesundheit beschreibt, kann das neben Konzentrations- und Lernschwierigkeiten auch zu Brustschmerzen, Herzrasen und Kurzatmigkeit bis hin zur Ohnmacht führen. Da sich die Erkrankung schleichend entwickelt, bleibt sie häufig lange unerkannt. Zudem passt sich der Körper zeitweise an die verminderte Sauerstoffversorgung an, sodass die Beschwerden anfangs relativ mild verlaufen können. Bleibt der Eisenmangel jedoch unbehandelt, steigt langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Thrombosen deutlich.

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