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Brüchige Fingernägel: Kann ein Vitamin-B12-Mangel daran schuld sein?

Vitamin-B12

Brüchige Fingernägel: Kann ein Vitamin-B12-Mangel daran schuld sein?

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    B12-Mangel: Zu den typischen Symptomen zählen Müdigkeit und Schwindel. Doch sind auch brüchige Fingernägel ein Warnsignal?
    B12-Mangel: Zu den typischen Symptomen zählen Müdigkeit und Schwindel. Doch sind auch brüchige Fingernägel ein Warnsignal? Foto: Valentina, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Brüchige Fingernägel können viele Ursachen haben. Neben äußeren Einflüssen steckt häufig ein Vitaminmangel hinter den dünner werdenden Nägeln. Doch kann auch ein Mangel an Vitamin B12 schuld daran sein? Und was kann gegen brüchige Nägel helfen? Dieser Artikel erklärt, was hinter einem Vitamin-B12-Mangel steckt, wer besonders betroffen ist, ob brüchige Fingernägel tatsächlich zu den typischen Symptomen gehören und welche Lebensmittel helfen können, auch die Nagelgesundheit wiederherzustellen.

    Was ist ein Vitamin-B12-Mangel?

    Ein Vitamin-B12-Mangel entsteht laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), wenn der Körper nicht ausreichend mit Vitamin B12 versorgt wird oder dieses nicht richtig aufnehmen kann. Dieses Vitamin wird hauptsächlich über tierische Lebensmittel aufgenommen. Wer zu wenig davon zu sich nimmt oder an bestimmten Erkrankungen leidet, kann schnell einen Mangel entwickeln. Je nach Lebensphase empfiehlt die DGE unterschiedliche Tagesmengen an B12:

    PersonengruppeEmpfohlene Tagesmenge Vitamin-B12
    Säuglinge0,5 µg
    Jugendliche4,0 µg
    Erwachsene4,0 µg
    Schwangere4,5 µg
    Stillende5,5 µg

    Doch warum ist genügend B12 eigentlich so wichtig? Wenn dem Körper über die Nahrung nicht ausreichend Vitamin B12 zugeführt wird, kann laut der DGE der Homocystein-Spiegel im Blut ansteigen. Ein erhöhter Homocystein-Wert kann gefährlich werden, weil dadurch grundlegende Stoffwechselvorgänge im Körper gestört werden. Dies kann dazu führen, dass die Zellteilung nicht mehr richtig funktioniert und die Bildung roter Blutkörperchen beeinträchtigt wird, was wiederum zu Blutarmut führen kann. Zudem spielt Vitamin B12 eine entscheidende Rolle für das Nervensystem, sodass ein Mangel sowohl neurologische Symptome als auch psychische Störungen auslösen kann.

    Risikogruppen: Wen betrifft ein Vitamin-B12-Mangel?

    Schätzungen des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge sind in westlichen Ländern etwa fünf bis zehn Prozent der Menschen von einem Vitamin-B12-Mangel betroffen. Bei älteren Menschen ist der Anteil sogar noch deutlich höher. So leidet etwa jeder Vierte über 65 Jahre an einem B12-Mangel.

    Ein Mangel kann relativ schnell entstehen, besonders wenn komplett auf tierische Lebensmittel verzichtet wird. Deshalb empfiehlt die DGE Personen, die sich rein pflanzlich ernähren, zusätzliche B12-Tabletten einzunehmen. Zu den wichtigsten Risikogruppen für einen B12-Mangel zählen:

    • Vegetarier und Veganer
    • Schwangere und Stillende
    • Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn
    • Patienten mit atrophischer Gastritis oder exokriner Pankreasinsuffizienz
    • Senioren

    Zudem können dem Bundesministerium für Gesundheit zufolge auch bestimmte Medikamente, chirurgische Eingriffe zur Gewichtsabnahme sowie übermäßiger Alkoholkonsum das Risiko für einen Mangel an B-Vitaminen erhöhen.

    Symptome: Wie erkennt man einen Vitamin-B12-Mangel?

    Ein Vitamin-B12-Mangel zeigt sich häufig erst nach mehreren Jahren. Wie die DGE erklärt, verfügt der Körper nämlich über einen großen Speicher für das Vitamin. Erst, wenn dieser aufgebraucht ist, zeigen sich die ersten Symptome. Die Anzeichen können vielfältig sein und laut dem Bundesministerium für Gesundheit sowohl den Körper als auch die Psyche betreffen:

    • Anämie
    • Erhöhte Müdigkeit
    • Blasse gelbliche H
    • Geringe Leistungsfähigkeit
    • Kopfschmerzen
    • Schwindel
    • Brustschmerzen
    • Atemnot
    • Mundgeschwüre
    • Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Beinen
    • Gehschwierigkeiten
    • Depressionen
    • Erhöhte Vergesslichkeit

    Brüchige Fingernägel: Kann ein Vitamin-B12-Mangel daran schuld sein?

    Brüchige Fingernägel sind oft ein Zeichen dafür, dass dem Körper wichtige Nährstoffe fehlen. Darauf weist auch die Dermatologin Anna Ledermann hin. Besonders ein Vitamin-B12-Mangel kann die Nagelgesundheit beeinträchtigen. Ist die Versorgung unzureichend, werden die Nägel häufig brüchig. Das liegt daran, dass Vitamin B12 für die Bildung roter Blutkörperchen nötig ist. Diese versorgen auch die Nägel kontinuierlich mit Sauerstoff und Nährstoffen.

    Allerdings zeigt sich ein B12-Mangel an den Nägeln nicht immer nur durch Brüchigkeit. Häufiger wird berichtet, dass er vor allem Verfärbungen wie gelbliche oder bräunliche Nägel verursachen kann. Wie der Orthopäde und Unfallchirurg Amro Homssi darlegt, können solche Veränderungen der Nageloberfläche aber auch durch andere Ursachen wie einen Eisenmangel entstehen, der ebenso zu brüchigen Nägeln führen kann.

    Brüchige Fingernägel: Welche Lebensmittel können helfen?

    Für gesunde Nägel ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 wichtig. Diese erfolgt am einfachsten über die Ernährung. Vitamin B12 findet sich laut der DGE jedoch fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln, da pflanzliche Produkte kaum verwertbares B12 enthalten. Besonders reich an Vitamin B12 sind:

    • Fleisch wie mager gekochtes Rind
    • Fisch und Meeresfrüchte
    • Eier
    • Milchprodukte wie Mozzarella, Camembert oder Quark

    Vegetarier und Veganer haben es bei der Vitamin-B12-Versorgung schwerer, da pflanzliche Quellen nur minimale oder für den Menschen kaum nutzbare B12-Mengen enthalten. Zwar lassen sich in bestimmten Lebensmitteln wie Meeresalgen, Shiitake-Pilzen oder durch bakterielle Gärung erzeugten Produkten winzige B12-Spuren nachweisen, deren Gehalt und Verwertbarkeit sind aber laut der DGE sehr unzuverlässig. Nach heutigem Stand ist es für Menschen, die sich rein pflanzlich ernähren, nicht möglich, den Vitamin-B12-Bedarf allein über die Nahrung zu decken.

    Wer zu Nahrungsergänzungsmitteln greift, sollte laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aber auch darauf achten, die Höchstmenge von 25 µg pro Tag nicht zu überschreiten.

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