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Preisschock in der Werkstatt: So teuer war Auto-Reparatur in Deutschland noch nie

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Preisschock in der Werkstatt: So teuer war Auto-Reparatur in Deutschland noch nie

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    Wie teuer wird die Autoreparatur? Derzeit sind die Preise für Werkstatt-Besuche wohl auf einem Rekordhoch.
    Wie teuer wird die Autoreparatur? Derzeit sind die Preise für Werkstatt-Besuche wohl auf einem Rekordhoch. Foto: David-Wolfgang Ebener, dpa (Symbolbild)

    Moderne Autos sind so komplex, dass immer wieder etwas kaputtgehen kann: Ein ungewöhnlich hoher Kraftstoffverbrauch oder mangelhafte Bauteile sorgen für aufleuchtende Warnleuchten und unvorhergesehene Pannen. Manchmal muss ein Auto auch nach einem Unfall in die Reparatur. Und selbst, wenn nichts am Wagen Probleme bereitet, müssen Autohalter mit ihrem Gefährt alle paar Jahre für Service, Wartung und Inspektion in die Werkstatt fahren, um durch die regelmäßig anstehende TÜV-Prüfung zu kommen. All das geht ins Geld: Denn neue Zahlen zeigen, dass die Kosten für den Werkstattbesuch in Deutschland so hoch sind wie noch nie. Wie hoch die Preise mittlerweile im Durchschnitt sind, und woran der starke Anstieg liegt, erfahren Sie hier.

    Autoreparatur in der Werkstatt: Kosten höher denn je

    Die neuen Zahlen stammen vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Demnach kosteten Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder der Karosserie im vergangenen Jahr im Schnitt 202 Euro pro Stunde. Lackierarbeiten waren teurer, hier kostete die Arbeit durchschnittlich sogar 220 Euro. Beide Preise stiegen laut GDV vom Jahr 2023 auf 2024 um fast acht Prozent. Das ist ein Rekordhoch, denn der Stundensatz für Werkstätten lag damit erstmals über 200 Euro. Die GDV-Analyse der Stundensätze basiert auf Daten der Sachverständigenorganisation Dekra aus den Jahren 2017 bis 2024.

    Übrigens: In Blogbeiträgen und den sozialen Medien regen sich immer wieder Menschen über ein angebliches „Reparatur-Verbot an alten Autos“ durch die EU auf. Und: Bestimmte Autos sollen laut TÜV bald öfter zur Prüfung. Die jährliche Hauptuntersuchung soll für Fahrzeuge kommen, die eine gewisse Grenze überschritten haben.

    Preisschock in der Werkstatt: Unfallschäden werden teurer

    Dass eine Autoreparatur immer teurer wird, zeigen auch die durchschnittlichen Kosten für den Gesamtschaden pro Autounfall. Denn laut GDV kostete ein durchschnittlicher Pkw-Sachschaden 2024 in der Kfz-Haftpflicht rund 4250 Euro – sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2017 ist der Durchschnittswert um fast 60 Prozent gestiegen, der damals noch bei etwa 2700 Euro lag. Dieser Preisanstieg wirkt sich auf die Kfz-Versicherungen aus, die laut GDV in den vergangenen zwei Jahren versicherungstechnische Verluste von nahezu fünf Milliarden Euro verzeichneten. Die Folge: Die Versicherungen heben ihre Beiträge an und die Autofahrer müssen mehr für ihre Versicherung zahlen.

    Übrigens: Wer sich den Gang zur örtlichen Zulassungsbehörde sparen will, kann sein Auto auch schnell und einfach online anmelden. Dieses sogenannte i-Kfz-Verfahren gibt es seit 2023.

    Preisschock in der Werkstatt: Warum steigen die Kosten für eine Reparatur?

    Es gibt mehrere Gründe dafür, dass die Kosten in der Autowerkstatt steigen: Das eine sind angehobene Stundensätze. Im Zeitraum zwischen 2017 und 2024 sind die Stundensätze der Kfz-Werkstätten und Lackierereien deutlich gestiegen – um das Doppelte. Der GDV beobachtet dabei, dass die allgemeine Inflation in der Zeit nicht so stark gestiegen ist: „Während der Verbraucherpreis-Index von 2017 bis 2024 um etwa 24 Prozent angezogen hat, haben Werkstätten und Lackierereien ihre Stundensätze im selben Zeitraum um 50 Prozent erhöht“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen in der Mitteilung des Verbands.

    Außerdem treiben die kontinuierlich teurer werdenden Ersatzteile die Reparaturkosten weiter nach oben, so der GDV. Allein zwischen August 2023 und August 2024 seien die Preise für Ersatzteile im Schnitt um 6,2 Prozent gestiegen, teilte der GDV vergangenes Jahr in einer Meldung mit. Bei Kühlergrills waren es sogar über zehn Prozent. Als Ursache für die stark steigenden Ersatzteilpreise nannte der GDV damals unter anderem ein „Quasi-Monopol“ der Autohersteller. Der sogenannte Designschutz zwinge Autofahrer und Werkstätten dazu, viele Ersatzteile direkt vom Autohersteller zu kaufen.

    Übrigens: Es ist möglich, die Autoreparatur steuerlich abzusetzen – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Wie hoch die Kfz-Steuer ausfällt, können Fahrer ganz einfach berechnen.

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