Nicht bestanden? Lappen weg! Ob es verpflichtende Führerscheintests für Senioren geben sollte: Darüber hat man in der EU lange gestritten. Nun liegt eine finale Entscheidung vor.
Schon gewusst? Die Führerschein-Durchfallquote explodiert in Deutschland. Ein Psychologe warnt jetzt sogar schon vor „Verblödung“.
EU-Entscheidung: Keine verpflichtenden Führerscheintests für Senioren
Nach monatelangen Diskussionen steht fest: Es wird keine verpflichtenden Führerscheintests für Senioren in der EU geben. Die Idee, dass Menschen ab 70 Jahren ihre Fahrtauglichkeit alle fünf Jahre durch einen Gesundheitstest nachweisen müssen, wurde verworfen, informierte das EU-Parlament am 21. Oktober 2025.
Verpflichtende Gesundheitschecks für ältere Autofahrerinnen und Autofahrer sind vom Tisch – obwohl sie zwischenzeitlich diskutiert wurden. Länder wie Italien, die solche Untersuchungen bereits vorschreiben, dürfen sie jedoch weiterhin anwenden, berichtet der Spiegel. Bei der Verlängerung von Auto- und Motorradführerscheinen bleibt es den EU-Staaten überlassen, ob sie ein ärztliches Attest oder eine Selbstauskunft verlangen.
Mehrere Verbände begrüßen diese Entscheidung und sprechen sich stattdessen für alternative Maßnahmen aus – etwa sogenannte Rückmeldefahrten, bei denen Seniorinnen und Senioren von Fahrlehrern praktische Tipps erhalten. Laut TÜV-Verband helfen solche Fahrten dabei, die Fahrkompetenz auch im höheren Alter zu sichern.
Übrigens: Auch bei Wohnmobilen und Campern gibt es eine neue EU-Regel.
Verpflichtende Gesundheitstests für Senioren: Deutschland dagegen
Vor allem aus Deutschland gab es erheblichen Widerstand gegen verpflichtende Gesundheitstests für ältere Autofahrer. Laut der Ärzte Zeitung gibt es in Ländern wie Spanien, Dänemark, Italien oder den Niederlanden bereits entsprechende Vorgaben. Die Bundesregierung und die Mehrheit der deutschen EU-Abgeordneten lehnten solche Pläne jedoch ab.
Digitaler Führerschein bis 2030: Diese Änderungen kommen auf Autofahrer zu
Zusätzlich plant die EU, bis spätestens 2030 einen einheitlichen digitalen Führerschein für alle EU-Bürger einzuführen. Dieser soll in allen Mitgliedsstaaten anerkannt werden. Wer möchte, kann jedoch weiterhin einen physischen Führerschein beantragen. Beide Führerschein-Versionen sollen laut dpa für Pkw und Motorräder gelten und ab dem Ausstellungsdatum 15 Jahre lang gültig sein.
Übrigens: Das Bundesverkehrsministerium hat im Oktober 2025 Pläne vorgelegt, um die Fahrschule kompakter und den Führerschein günstiger zu machen.
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