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Führerschein-App: Ab wann der digitale Führerschein das Leben aller Autofahrer erleichtert

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Führerschein-App: Ab wann der digitale Führerschein das Leben aller Autofahrer erleichtert

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    Die App „ID Wallet“ – schon bald könnte der Führerschein in einer ähnlichen App geöffnet werden.
    Die App „ID Wallet“ – schon bald könnte der Führerschein in einer ähnlichen App geöffnet werden. Foto: Christoph Dernbach, dpa (Symbolbild)

    Um den Straßenverkehr in ihren Mitgliedsstaaten sicherer zu machen und die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren, hat das EU-Parlament neue Führerscheinvorgaben beschlossen. Die sogenannte vierte Führerscheinrichtlinie will etwa grenzüberschreitende Fahrverbote und begleitetes Fahren ermöglichen, den Erwerb eines Führerscheins für Lkw bereits ab 18 Jahren erlauben und die Gewichtsgrenzen der Führerscheinklassen neu zu formulieren. Auch der digitale Führerschein wurde nun vom EU-Parlament am 21. Oktober 2025 beschlossen.

    Führerschein-Reform in der EU: Digitaler Führerschein kommt

    Spätestens bis zum Jahr 2030 soll ein einheitlicher digitaler Führerschein in der EU eingeführt werden. Laut EU-Parlament wird dieser künftig in allen Mitgliedstaaten über das Smartphone abrufbar und europaweit gültig sein. Eine physische Führerscheinkarte bleibt weiterhin optional. Die 4. EU-Führerscheinrichtlinie muss noch von der Bundesregierung in nationales Recht umgesetzt werden.

    Der TÜV-Verband fordert laut Spiegel die Mitgliedstaaten auf, nun die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Ziel sei ein vollständig digitaler Prozess – von der Antragstellung bis zur Ausstellung des Führerscheins. In Deutschland bestehe dabei laut Verband noch erheblicher Handlungsbedarf.

    Führerschein-App: Wie soll der digitale Führerschein funktionieren?

    Die Digitalisierung von Fahrzeugpapieren war bereits eines der Ziele, das sich die ehemaligen Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP in den Koalitionsvertrag geschrieben hatten. Auf den letzten Metern vor der Bundestagswahl 2025 hatte Ex-Verkehrsminister Volker Wissing dann noch einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, der den digitalen Führerschein möglich macht. Das nun CDU-geführte Bundesverkehrsministerium will dieses Vorhaben künftig mittels einer eigens entwickelten App in die Tat umsetzen. Nach Abschluss der laufenden Testphase sollen Nutzer damit sowohl ihren Führerschein als auch den Fahrzeugschein in digitaler Form speichern und abrufen können.

    Die Idee des digitalen Führerscheins ist laut eines Berichts von BR24 einfach: Der Führerschein soll in einer App gespeichert werden, in der er jederzeit mit dem Handy aufgerufen werden kann. In der App sollen alle wichtigen Daten vorhanden sein und nur die Unterschrift fehlen. Dadurch müsste der Papier- oder Kartenführerschein nicht mehr mitgeführt werden.

    Hierfür hat das Bundesministerium für Verkehr (BMV) das Kraftfahrt-Bundesamt und die Bundesdruckerei mit der Entwicklung der offiziellen „i-Kfz-App“ beauftragt. Mit diesem digitalen Angebot wolle man zum Bürokratieabbau beitragen und den Alltag von Fahrzeugnutzern vereinfachen, schreibt das BMV auf seiner Website.

    Im Frühjahr 2025 startete die Testphase der App, die zunächst allerdings nur den digitalen Fahrzeugschein abbilden kann. Dieser soll über die App bequem verwaltet, geteilt und unter anderem bei Verkehrskontrollen oder beim Fahrzeugverleih genutzt werden können. Auf das Mitführen des Fahrzeugscheins in Papierform könne man dann verzichten. Für die Zukunft sieht das BMV dann auch eine Integration des digitalen Führerscheins in die i-Kfz-App vor. Ein konkreter Zeitplan steht hierfür allerdings bislang nicht fest. Wie schnell die i-Kfz-App mit digitalem Fahrzeug- und später auch Führerschein für alle Autofahrerinnen und Autofahrer nutzbar sein wird, dürfte vom Erfolg der laufenden Testphase abhängen.

    Aufgrund der EU-Führerscheinreform gibt es voraussichtlich auch die Möglichkeit, dass eine EU-weite digitale Brieftasche („EU e-Wallet“) auf dem Smartphone verfügbar sein wird.

    Digitaler Führerschein als Erleichterung für Autofahrer

    Der digitale Führerschein soll eine Ergänzung zum Papier- oder Kartenführerschein sein. Laut der Bild könnten durch seine Einführung viele Verwaltungsprozesse vereinfacht werden. So könnten Autofahrerinnen und Autofahrer online die Verlängerung, den Umtausch und den Ersatz des Führerscheins abwickeln. Sie müssen nur noch das Handy dabeihaben, was für die meisten keine Umstellung bedeuten dürfte. Die Nutzung der App soll kostenlos sein.

    Auch der ADAC sieht durch die Führerschein-App Erleichterungen für Autofahrerinnen und Autofahrer kommen. Allerdings weist der größte Verkehrsclub Europas auch auf Fallstricke hin. So müsse bei der Umsetzung des digitalen Führerscheins geklärt werden, wie der Entzug der Fahrerlaubnis und Fahrverbote in einer Polizeikontrolle schnell erkannt werden könnten. Der ADAC fordert, dass die herkömmlichen Führerscheinpapiere erhalten bleiben müssen, auch wenn der digitale Führerschein eingeführt wird. Eine Pflicht, dann vom Kartenführerschein auf den digitalen Führerschein umzusteigen, sei aber nicht vorgesehen.

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