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E-Autos während der Fahrt laden - eine Teststrecke in Bayern soll das möglich machen

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E-Autos während der Fahrt laden – eine Teststrecke in Bayern soll das möglich machen

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    Elektroautos sollen sich beim Fahren auf der Autobahn aufladen - eine Teststrecke ensteht in Bayern.
    Elektroautos sollen sich beim Fahren auf der Autobahn aufladen - eine Teststrecke ensteht in Bayern. Foto: Pawel Pajor, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Die Infrastruktur rund um Ladestationen ist eines der wichtigsten Kriterien für Autofahrerinnen und Autofahrer, die sich überlegen, ein Elektroauto zu kaufen. Am 1. Mai 2025 waren in Deutschland 128.198 öffentliche Normalladepunkte und zusätzlich 38.669 öffentliche Schnellladepunkte in Betrieb, wie aus Daten der Bundesnetzagentur hervorgeht. Die neue Bundesregierung möchte nicht nur eine neue E-Auto-Förderung einführen, sondern bis 2030 auch die Zahl von einer Million Ladepunkte erreichen. Ein Ziel, das laut eines Berichts von BR24 bei der derzeitigen Ausbaurate kaum zu erreichen ist. Womöglich ist das auch gar nicht so wichtig, zumindest dann, wenn sich Elektroautos während der Fahrt aufladen könnten. Ein Projekt in Bayern soll nun zeigen, ob das tatsächlich möglich ist.

    Teststrecke in Bayern: Auf dieser Straße sollen Elektroautos beim Fahren laden

    Eine Straße, auf der Elektroautos fahren und sich dabei selbst aufladen können – kabellos und induktiv. Das ist die Idee hinter der elektrifizierten Straße. Diese wird im Rahmen des Projekts E|MPOWER des Lehrstuhls für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg (FAU) vorangetrieben. Auch Privatunternehmen und öffentliche Träger sind beteiligt. Projektleiter ist Professor Jörg Franke. Für das Projekt sind nach Angaben der FAU Investitionen in Höhe von acht Millionen Euro eingeplant. Förderungen kommen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und der Deutschen Autobahn GmbH.

    Seit 2023 wird in Nordbayern gebaut. Die Baustelle ist rund 5,7 Kilometer lang und liegt nahe der Raststätte Oberpfälzer Alb Nord. In dem Bereich werden die Fahrbahnen erneuert. Die Teststrecke, unter der die nötige Technik verlegt wird, soll ein paar hundert Meter lang sein, wie aus einem Bericht von BR24 hervorgeht. An dieser wird seit Mai 2025 getüftelt. Ende Juli oder Anfang August 2025 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

    Wer die Teststrecke mit einem herkömmlichen Elektroauto befahren wird, darf keinen Effekt erwarten. Das induktive Laden funktioniert nur bei eigens ausgerüsteten Testautos, berichtet BR24. Es wird eine Empfängerspule im Fahrzeugboden benötigt, die bei aktuellen Serienfahrzeugen nicht vorhanden ist. Durch die Nutzung von Testautos soll geklärt werden, wie effizient das System arbeitet und wie effizient sich der Einbau darstellt. Es sollen zudem wissenschaftliche Daten gesammelt werden, um für zukünftige Projekte zu lernen. „Der Aufbau einer Teststrecke ermöglicht uns, die zu entwickelten Prozesse für die automatisierte Herstellung und Fahrbahnintegration zu erproben und deren Funktionalität zu demonstrieren“, wird Dr. Alexander Kühl, akademischer Leiter des Departments Maschinenbau bei der FAU, auf der Website der Universität zitiert.

    Wie funktioniert die elektrifizierte Straße?

    Das Aufladen von Elektroautos auf der Autobahn kann man sich wie das kabellose Laden von Smartphones vorstellen, erklärt Florian Risch von der FAU bei BR24. „Spulen im Straßenbelag erzeugen ein Magnetfeld. Fährt oder parkt ein Auto auf der Straße, induziert dieses Magnetfeld eine Spannung in der im Fahrzeug verbauten Gegenspule“, erklärt die FAU. Die Besonderheit ist demnach die „unsichtbare“ Integrierung der Technik in die Verkehrsflächen: „So können – anders als bei elektrifizierten Straßen mit Oberleitungen – sowohl Nutzfahrzeuge als auch PKW über sie geladen werden.“

    Auch interessant: E-Autos bleiben statistisch gesehen seltener liegen als Verbrenner. Der Pannen-Rekordhalter ist kein E-Auto. Vom häufigsten Grund für Autopannen sind aber auch Elektroautos betroffen,

    E-Autos während der Fahrt laden - wie realistisch ist das?

    Die Teststrecke reicht bei Weitem nicht aus, um ein Elektroauto vollständig zu laden. „Bei vergleichbaren Tests wurden bisher bis zu 70 kW Leistung übertragen“, erklärt Kühl. In der Zukunft bräuchte es längere Strecken, um den E-Autos eine deutlich höhere Reichweite zu ermöglichen. Außerdem müssten Elektroautos mit Empfängerspulen ausgerüstet werden.

    Das Ziel des Projekts der FAU ist eine serienmäßige Produktion elektrifizierter Straßen. Das zeigt, dass sich die Forschenden von der Technik einiges versprechen. Nach der Testphase wird sich zeigen, ob sie das Potenzial hat, die Elektromobilität zu revolutionieren.

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