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441.000 Autofahrer betroffen – wer jetzt nicht reagiert, riskiert ein Fahrverbot

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441.000 Autofahrer betroffen – wer jetzt nicht reagiert, riskiert ein Fahrverbot

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    Autohersteller Citroën ruft für bestimmte Modelle einen sofortigen Fahrstopp aus. Autobesitzer sollen schnellstmöglich eine Reparatur durchführen lassen.
    Autohersteller Citroën ruft für bestimmte Modelle einen sofortigen Fahrstopp aus. Autobesitzer sollen schnellstmöglich eine Reparatur durchführen lassen. Foto: andrbk, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Citroën startet europaweit einen Mega-Rückruf und rät Autobesitzern zu einem sofortigen Fahrstopp. Grund dafür sind defekte Airbags des Zulieferers Takata. Wer darauf nicht reagiert, dem könnte ein Fahrverbot drohen.

    Übrigens: Es kommt immer wieder vor, dass Autohersteller bestimmte Modelle wegen Mängeln zurückrufen müssen. Häufig geht es dabei um fehlerhafte Fahrzeugteile oder -komponenten.

    Rückruf wegen defekter Takata-Airbags: über 40 Millionen Fahrzeuge betroffen

    Wie BR24 berichtet, ist eine fatale Fehlkonstruktion bei Airbags des japanischen Zulieferers Takata schon länger bekannt: Dieser hatte fehlerhafte Airbags geliefert, die bei unterschiedlichen Automarken verbaut wurden. Die Airbags könnten bei Unfällen explodieren und Metallsplitter ins Wageninnere schleudern. Ursache war das instabile Treibmittel Ammoniumnitrat, das bei Hitze und Feuchtigkeit versagen kann.

    Wie die FAZ berichtet, zählte das französische Verkehrsministerium 29 Unfälle mit elf Todesopfern in Übersee und einem in Frankreich im Zusammenhang mit den Takata-Airbags. Takata hat inzwischen Insolvenz angemeldet, berichtet t-online.de.

    Weltweit waren Takata-Airbags bei mehr als 40 Millionen Fahrzeugen verbaut worden, so t-online.de. Dutzende Autohersteller zogen bereits seit 2014 Modelle zurück, um die Airbags auszutauschen, darunter laut BR24 Volkswagen, Mercedes, Audi oder Chevrolet. Citroën hatte bereits im Januar eine größere Rückrufaktion in Frankreich gestartet. Bislang war man bei Citroën aber davon ausgegangen, dass es vor allem in sehr heißen und feuchten Weltregionen zu Problemen kommt, so BR24.

    Stop-Drive: Fahrstopp für zwei Citroën-Modelle

    Ein Rückruf für die Modelle aufgrund der Problem-Airbags läuft laut der Dachmarke Stellantis – zu dem unter anderem Citroën gehört – bereits. Aktuelle Ereignisse führten jedoch dazu, dass der Automobilkonzern in einem Statement einen Fahrstopp ausruft, eine sogenannte „Stop-Drive“-Maßnahme: Alle Halter von bestimmten Modellen der Marken Citroën und DS Automobiles sollen ihre Autos ab sofort nicht mehr fahren. Betroffen sind der Citroën C3 der zweiten Generation sowie der DS3 der ersten Generation (Baujahre 2009 bis 2019). Dabei geht es um Autos in Deutschland, Frankreich und Belgien, berichtet unter anderem BR24. Betroffen sind laut Citroën 441.000 Fahrzeuge.

    Auslöser für die jetzt europaweit ausgeweitete Maßnahme war ein tödlicher Unfall am 11. Juni dieses Jahres: Ein Airbag explodierte bei einem Unfall eines Citroën C3 auf der Autobahn bei Reims in Frankreich. Bei dem Unfall kam eine 37-jährige Frau ums Leben, der Mitfahrer wurde schwer verletzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war nicht der Unfallhergang selbst ausschlaggebend für den tödlichen Ausgang, sondern die Explosion des Takata-Airbags. 

    Rückruf bei Citroën: Das müssen Autobesitzer jetzt tun

    Autohersteller, wie jetzt Citroën, melden ein Problem an das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Wie dieses erläutert, sind Hersteller von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen verpflichtet, das KBA zu informieren, sobald sie Hinweise auf entsprechende Mängel an ihren Produkten haben. Wird die Gefahr vom KBA bestätigt, werden betroffene Halter informiert – direkt und mit Frist. Autobesitzer der betroffenen Modelle erhalten auch ein Schreiben vom Hersteller und sollten sofort handeln. Stellantis ruft dringend dazu auf, sich schnellstmöglich mit einem Händler in Verbindung zu setzen, um die notwendige, kostenlose Reparatur durchführen zu lassen. Erst danach sollen die Fahrzeuge wieder gefahren werden. Die Fahrt zur Werkstatt ist nur nach Rücksprache erlaubt.

    Wer den sofortigen Fahrstopp ignoriert, riskiert – neben seiner eigenen Sicherheit und Unfallgefahr – auch Ärger: Erst kommt eine Mahnung aus Flensburg, dann eine zweite. Reagiert der Halter weiterhin nicht, meldet das KBA das Fahrzeug an die Zulassungsbehörde – und die kann eine Betriebsuntersagung aussprechen und das Fahrzeug aus dem Verkehr ziehen, so das KBA. Wenn jemand trotz Fahrverbot weiterfährt, kann das als Ordnungswidrigkeit oder sogar Straftat gewertet werden – und man kann im Extremfall den Führerschein verlieren, so chip.de. Aber erst bei wiederholtem oder besonders gefährlichen Verhalten.

    Fahrzeugbesitzer können aber auch proaktiv prüfen, ob ihr Auto betroffen ist. Stellantis stellt mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:

    • Online-Abfrage über die Fahrzeug-Identifikationsnummer (FIN/VIN) auf der Website
    • Kontaktaufnahme mit dem Citroën-Händler vor Ort
    • Telefonischer Kundenservice von Citroën unter 0080008251001

    Zudem ruft der Hersteller Halter dazu auf, ihre aktuellen Kontaktdaten in den relevanten Datenbanken zu aktualisieren, um bei Problemen rechtzeitig benachrichtigt werden zu können.

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