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Karlsruhe-Bulach: Krone in Bulach: "Trauriges Ende" trotz Rettung in letzter Sekunde

Karlsruhe-Bulach

Krone in Bulach: "Trauriges Ende" trotz Rettung in letzter Sekunde

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    Krone in Bulach: "Trauriges Ende" trotz Rettung in letzter Sekunde
    Krone in Bulach: "Trauriges Ende" trotz Rettung in letzter Sekunde Foto: ka-news

    Als der Bürgerverein vor etwa drei Monaten zufällig davon erfuhr, dass das Gasthaus verkauft werden soll, war die Abrissgenehmigung bereits erteilt, berichtet Angela Geiger (SPD) gegenüber ka-news. Der Verein wandte sich sofort an das Denkmalamt, welches dem Gebäude die Denkmalwürdigkeit bescheinigte. Das Bauordnungsamt modifizierte daraufhin gemeinsam mit dem Investor die Pläne, da ein Abriss des fast zweihundert Jahre alten Hauses nun nicht mehr möglich war.

    Die 15 Wohneinheiten sollen jedoch trotzdem entstehen, sie werden wahrscheinlich an die Krone "angedockt", wie Geiger vermutet. "Meiner Meinung nach stellt das den Denkmalschutz in Frage", so die Stadträtin.

    Deshalb hat sich die SPD-Fraktion in einem Brief an Bürgermeister Michael Obert gewandt, mit der Aufforderung, den Gestaltungsbeirat in die Planung des Areals mit einzubeziehen.

    "Traurig und schmerzlich"

    Gegenüber ka-news äußerte sich Obert optimistisch. Er habe die Bitte der SPD weitergegeben und würde es gut finden, wenn der Gestaltungsbeirat in der Sache eingesetzt würde. "Die Situation ist deshalb problematisch, weil der Anschluss an das Altgebäude gelingen muss", so der Dezernent für Bauvorhaben. Es handele sich bei der Krone um eine Angelegenheit von hoher städtebaulicher Bedeutsamkeit.

    Als "traurig und schmerzlich" bezeichnet Friedbert Neumann, Vorsitzender des Bürgervereins Bulach, den Verlust des Gasthauses. "Damit verliert Bulach sein letztes Lokal, das kein Vereinslokal ist", klagt Neumann. Gerade der "wunderschöne Biergarten" werde dem Stadtteil fehlen. Das Gasthaus direkt am Eingang von Bulach sei für den dörflich strukturierten Stadtteil schon immer von besonderer Bedeutung gewesen. "Es ist nur ein kleiner Trost, dass wenigstens das Gebäude stehen bleibt", so Neumann im Gespräch mit ka-news.

    Letztes Abendessen im Gasthaus

    Der Investor, der die Wohneinheiten finanzieren wird, hätte ihm angeboten, Einsicht in die Baupläne zu nehmen. Bisher wisse der Bürgerverein noch nicht, wie die Bebauung um das Haus herum stattfinden soll - ob dies solitär stehen bleibe oder in einen Wohnkomplex eingebunden werde. In jedem Fall wird es wohl keine Gastronomie mehr darin geben. Sowohl Neumann als auch Geiger gehen davon aus, dass in dem denkmalgeschützten Haus ebenfalls Wohnraum entstehen soll.

    Der von Neumann als "trauriges Ende" bezeichnete letzte Tag des Gasthauses steht unmittelbar bevor. Bereits zum 1. August soll es geschlossen werden. Anlässlich dieses Termins lädt der SPD-Ortsverein Beiertheim-Bulach am heutigen Freitag, 31. Juli, ab 17 Uhr zu einem Abschiedsfest am Platz vor dem Wäscherinnenbrunnen ein.

    Im Anschluss daran wird der Ortsverein zu einem letzten Abendessen ins Gasthaus einkehren. "Es ist uns wichtig, ein Zeichen zu setzen", so Geiger. Auch Neumann ruft die Bürger auf, möglichst zahlreich zum Abschiedsfest oder danach in der Krone zu erscheinen.

    Denkmaltopographie: Langer Weg bis zur Umsetzung

    Damit zukünftig nicht mehr so viele denkmalgeschützte Gebäude aus Unwissenheit "der Spitzhacke freigegeben" werden, hatte Geiger in der vorletzten Gemeinderatssitzung einen Antrag eingebracht, eine Denkmaltopographie für Karlsruhe zu erstellen. Eine solche Übersicht über die denkmalwürdigen Gebäude in der Stadt wäre jedoch eigentlich Sache des Landesdenkmalamtes.

    Die Stadtverwaltung hatte auf den Antrag hin zugesagt, zu überprüfen, inwieweit sich das Land beteiligen werde. Geiger kündigte an, das Thema weiterzuverfolgen und im Gemeinderat nachzuhaken, auch wenn sie sich bewusst sei, dass es ein langer Weg bis zur Umsetzung sei. Obert hält eine Denkmaltopographie für sinnvoll, es sei allerdings auch eine finanzielle Sache.

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