Damit ging im Südwesten gegenüber dem Vorjahr jeder vierte Arbeitsplatz in der Zeitarbeitsbranche verloren. Wie das Statistische Landesamt nach Auswertung von Daten der Bundesagentur für Arbeit außerdem mitteilt, gab es über alle Branchen hinweg noch ein leichtes Plus von 22.000 Beschäftigten oder + 0,6 Prozent. Baden-Württemberg war besonders stark vom Beschäftigungsabbau in der Zeitarbeitsbranche betroffen. Bundesweit arbeiteten im Januar 2009 rund 563.000 Arbeitnehmer in der Zeitarbeitsbranche, knapp 82.000 weniger als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Damit entfiel rund ein Viertel aller gekündigten Zeitarbeitnehmer in Deutschland auf den Südwesten.
Zeitarbeitsbranche ist Frühindikator für Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt
Gemessen an den rund 3,88 Millionen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Land beträgt der Anteil der Arbeitnehmer in der Zeitarbeitsbranche aktuell 1,6 Prozent und ist in etwa so hoch wie in der Gastronomie. Die Bedeutung der Leiharbeit spiegelt sich jedoch weniger in der Beschäftigtenzahl als vielmehr in deren Entwicklung wider. Grundsätzlich stellt die Zeitarbeitsbranche wegen ihres flexiblen Arbeitseinsatzes einen Frühindikator für die Arbeitsmarktentwicklung dar. So erhöhte sich die Beschäftigung in der Zeitarbeitsbranche insbesondere in der konjunkturellen Aufschwungphase 2006 und 2007 besonders stark. Umgekehrt verringerte sich im Zuge der Wirtschaftkrise die Zahl der Zeitarbeitnehmer seit Jahresmitte 2008 bereits spürbar.