Dabei handelt es sich scheinbar um Maßnahmen, von denen auch der Standort Karlsruhe betroffen sein könnte: "Es kann passieren, dass wir als eher kleiner Standort komplett geschlossen werden", erklärte der Vorsitzende des Betriebsrats, Hans-Jürgen Grünbacher. Seinen Angaben zufolge seien in der Sparte Lebensversicherung in der Kriegsstraße derzeit 320 und in der Niederlassung der Sparte private Krankenversicherung am Kronenplatz rund 500 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Arbeitnehmervertreter der Lebensversicherungs-AG hatten Ende vergangener Woche spontan zu der Protestaktion aufgerufen, an der sich gestern knapp 100 Beschäftigte beteiligten. Einige harrten mehrere Stunden vor dem Allianz-Gebäude in der Kriegsstraße aus. "Alle Teilnehmer opfern für diese Mahnwache ihre Freizeit", betonte Grünbacher, der gleichzeitig versicherte: "Von Seiten des Konzerns erfahren wir bei solchen Aktionen derzeit keinerlei Restriktionen."
Die bange Frage: Muss Karlsruher Standort auch Stellen abbauen?
Die Sorge der Beschäftigten um ihren Arbeitsplatz ist derzeit groß - ebenso wie deren Kritik an der Konzernführung. "Allianz gibt Sicherheit, aber nicht für Mitarbeiter" - "Doch keine Allianz fürs Leben" und "Nichts ist unmöglich - Arbeitsplatzabbau trotz Rekordgewinn" war während der gestrigen Mahnwache auf Plakaten zu lesen. Nach BNN-Informationen will der Allianz-Konzern, der im vergangenen Jahr einen Gewinn von 4,4 Milliarden Euro verbuchen konnte, bundesweit bis zu 10.000 Stellen streichen.
Am kommenden Donnerstag wird der Versicherungsriese eigenen Angaben zufolge der Belegschaft und parallel dazu auch der Öffentlichkeit mitteilen, welche der bundesweit 22 Niederlassungen geschlossen und in welchem Umfang Stellen abgebaut werden. "Selbst wenn die Niederlassung Karlsruhe erhalten bleibt, könnte es hier noch zu einer Verringerung der Mitarbeiterzahl und einer Umstrukturierung kommen", fürchtet der Vorsitzende des Betriebsrats. Noch sei offen, ob es in Karlsruhe zu weiteren Protestaktionen kommt, heißt es weiter: "Das hängt davon ab, was uns am Donnerstag in der Badnerlandhalle mitgeteilt wird", sagt Grünbacher, der betont: "Uns liegt daran, dass der Standort erhalten wird."