Die Aktie reagierte mit einem Plus von rund 13 Prozent auf die Spekulationen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete am Freitag, 13. März, unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise vom Interesse der Spanier. United Internet betreute zuletzt rund 2,8 Millionen DSL-Kunden, von denen der FAZ zufolge bereits ein größerer Teil auf das Netz der Telefonica geschaltet sei. Für eine Konzentration auf dem Markt für DSL-Anschlüsse spricht der kostspielige Kampf um Neukunden. Telefonica ist in Deutschland mit der Mobilfunkmarke O2 auf dem Markt vertreten, die zwar auch DSL-Anschlüsse anbietet, bislang aber nur auf rund 200.000 DSL-Kunden kommt. Die Tochter des spanischen Ex-Monopolisten ist allerdings auch einer der großen Anbieter von Infrastruktur in Konkurrenz zum Netz der Deutschen Telekom. Ralph Dommermuth, der Vorstandsvorsitzende von United Internet, sträube sich aber vehement gegen einen Verkauf an die Spanier, so die FAZ. Die beiden Unternehmen wollten sich dem Bericht zufolge nicht zu den Spekulationen äußern. Eine Übernahme gegen den Willen des Unternehmens dürfte schwierig sein: Dommermuth selbst hält 36 Prozent der Aktien an United Internet, das Unternehmen selbst neun Prozent. Ebenfalls neun Prozent hält die Karlsruher Beteiligungsgesellschaft Kizoo, deren Anteil aus dem Verkauf des Internetportals Web.de stammt.
Karlsruhe/Montabaur