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Eggenstein-Leopoldshafen: Übergangslösung ist in der Mache: Neue Halle für Atommüll bei Karlsruhe im Zeitplan

Eggenstein-Leopoldshafen

Übergangslösung ist in der Mache: Neue Halle für Atommüll bei Karlsruhe im Zeitplan

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    Fässer mit leicht radioaktiven Abfällen auf dem KIT-Gelände Campus Nord.
    Fässer mit leicht radioaktiven Abfällen auf dem KIT-Gelände Campus Nord. Foto: cob

    Umweltminister Franz Untersteller hat am Freitag die Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH (KTE) in Eggenstein-Leopoldshafen (Landkreis Karlsruhe) besucht. Er besichtigte den bereits weit rückgebauten Mehrzweckforschungsreaktor des ehemaligen Forschungszentrums Karlsruhe und informierte sich über den Fortschritt der Bauarbeiten für zwei weitere Lager für leicht- und mittelradioaktive Abfälle am dortigen Standort. Untersteller zeigte sich zuversichtlich: "Mit den neuen Lagerhallen ist der sichere und zügige Abbau kerntechnischer Anlagen und Einrichtungen trotz der verzögerten Inbetriebnahme des Endlagers Konrad gewährleistet."

    Der Schacht Konrad in Salzgitter stellt auf absehbare Zeit die einzige Möglichkeit dar, schwach- und mittelradioaktive Abfälle in einem Endlager sicher entsorgen zu können. Für Baden-Württemberg hat die Inbetriebnahme dieses Endlagers eine besondere Bedeutung, denn hierzulande lagern, bezogen auf das Volumen, derzeit etwa 50 Prozent der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle Deutschlands. Der Eröffnungstermin von Schacht Konrad sollte ursprünglich schon 2013 sein, wurde aber mehrfach verschoben. Schuld waren unter anderem langwierige Prüfverfahren. Derzeit ist ein Betrieb ab dem Jahr 2027 angepeilt.

    Atommüll soll nicht späteren Generationen aufgebürdet werden

    "Ich hoffe, wir bleiben in Sachen Konrad von neuerlichen Hiobsbotschaften verschont", sagte der Umweltminister. "Die Abfälle müssen möglichst bald in ein sicheres Endlager verbracht werden können, damit das Entsorgungsproblem endlich gelöst und nicht nachfolgenden Generationen aufgebürdet wird." Er gehe davon aus, dass die KTE auf den Abtransport der zwischengelagerten Abfälle vorbereitet sein werde und mit den ersten Fahrten starten könne, sobald das Endlager in Betrieb gehe, so Franz Untersteller weiter.

    Die KTE begrüßte den Besuch des Umweltministers. "Wir freuen uns, dass wir Minister Untersteller heute einen Einblick in unsere interessante Arbeit geben konnten", sagte Manfred Urban, technischer Geschäftsführer der KTE. "Wir gehen davon aus, dass das Endlager Konrad baldmöglichst für eine Entsorgung der radioaktiven Abfälle des Standorts KIT Campus Nord zur Verfügung steht."

    Hintergrund:

    Bei den Entsorgungsbetrieben der KTE lagern im Wesentlichen Abfälle, die beim Betrieb und Rückbau der Forschungsreaktoren und der Wiederaufarbeitungsanlage auf dem Gelände des heutigen Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) Campus Nord angefallen sind. Dort wurde vor allem von den 1960er bis zu den 1980er Jahren für die gesamte Bundesrepublik Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Kerntechnik betrieben.

    Aktuell sind bereits mehr als 90 Prozent des zur Verfügung stehenden Zwischenlagervolumens für schwachradioaktive Abfälle ausgenutzt. Das Volumen für mittelradioaktive Abfälle ist nahezu vollständig belegt. Damit der Abbau der Anlagen nicht ins Stocken gerät, werden bis zum Jahr 2020 zwei neue Lagergebäude gebaut, die die Lagerkapazität für die beim Rückbau anfallenden radioaktiven Abfälle am Standort auf fast 100.000 Kubikmeter erhöhen.

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