Ein Sprecher der Landesbank in Stuttgart lehnte nach Angaben der "SZ" einen Kommentar dazu ab. Bayern erwägt unterdessen, die eigene Landesbank komplett zu privatisieren. Anders als die LBBW hatte die BayernLB bereits vor einigen Wochen ein Engagement in dem vom Bankrott bedrohten Staat eingeräumt. Die Bayern sollen 1,5 Milliarden Euro in Island investiert haben, schreibt die Zeitung. Über die Hälfte der Summe müsse offenbar abgeschrieben werden.
Wirtschaftsminister erst aus den Medien informiert
Unterdessen hat Wirtschaftminister Ernst Pfister die LBBW wegen ihrer Informationspolitik heftig kritisiert. Ihm sei "fast die Kaffeetasse aus der Hand gefallen", als er davon jetzt gehört habe, sagte er den "Stuttgarter Nachrichten". Selbst er als Angehöriger der Trägerversammlung der Landesbank habe vom Engagement der LBBW in Island nichts gewusst: In einer Versammlung des Gremiums vor wenigen Wochen habe Landesbankchef Siegfried Jaschinski die Frage, ob für die Bank noch Schwierigkeiten zu erwarten seien, verneint.
Weiterhin kritisierte Pfister, dass Jaschinski noch vor wenigen Tagen erklärt habe, die Landesbank werde das Rettungspaket der Bundesregierung nicht in Anspruch nehmen. Die Wechselstrategie sei für das Image der Landesbank Baden-Württemberg "nicht das Beste".
Karlsruhe/Stuttgart