Schnelles Internet ist heutzutage für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit. Auch in Firmen läuft nichts mehr ohne eine schnelle Breitbandverbindung. Sei es die Lohnabrechnung, die interne Kommunikation oder das Bereitstellen einer firmeneigenen Homepage. Ohne die Datenautobahn steht man als moderne Firma meist auf dem Abstellgleis.
Dass gerade in der Region Karlsruhe mit ihrem hohen technologischen Anspruch eine derartig hohe Unzufriedenheit bei der Schnelligkeit von Internetverbindungen herrscht, bezeichnete IHK-Präsident Bernd Bechtold als "schwerwiegenden Wettbewerbsnachteil und großes Wachstumshemmnis." Politik, Kommunen und die Netzbetreiber müssten schnell aktiv werden und eine gemeinsame Lösung erarbeiten, fordert Bechtold.
Den Breitbandausbau können sich viele Firmen nicht leisten
Doch das scheint nicht so einfach zu sein. Von Gesetzes wegen wurde die Bereitstellung der Breitbandversorgung nämlich auf die Privatwirtschaft übertragen. Die Kommunen sind somit aus der Verantwortung entlassen. Es liegt nun also in der Hand von Firmen und der Telekom, eine flächendeckende Versorgung mit schnellem DSL im Landkreis bereitzustellen. Und das wäre nötig, denn "in einzelnen Gewerbegebieten liegen die Geschwindigkeiten immer noch unter 16 Mbit pro Sekunde", heißt es aus Kreisen der TechnologieRegion Karlsruhe.
Große Firmen benötigen für einen reibungslosen Ablauf ihrer Vorgänge im Netz allerdings eine Geschwindigkeit von 100 Mbit pro Sekunde. Die monatlichen Kosten von 1.000 Euro sind dabei für die Firmen nicht das Problem. Teuer ist die Beteiligung am Bau neuer Leitungen für das Breitband-Internet. Dies können sich viele kleinere Firmen schlichtweg nicht leisten.
Deutsche Telekom will Kommunen mit ins Boot holen
Ähnlich argumentiert auch die Deutsche Telekom. "Der Breitbandausbau abseits der Ballungsräume ist aufgrund hoher Ausbaukosten und dem geringen Kundenpotential oftmals für die Telekom alleine wirtschaftlich nicht zu stemmen", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. "Haupttreiber der Kosten sind immer wieder die Tiefbauarbeiten, die bis zu 50.000 Euro pro Kilometer verschlingen."
Obwohl nicht gesetzlich dazu verpflichtet, will die Telekom dennoch die Kommunen beim Ausbau der Breitband-Versorgung mit ins Boot holen. "Die Kommunen können sich am Ausbau beteiligen, indem sie eventuell vorhandene Leerrohre zur Verfügung stellen oder die nötigen Tiefbaumaßnahmen übernehmen", so in einer Erklärung des Unternehmens. Angesichts leerer Kassen könnte die Forderungen aber auf taube Ohren stoßen.