In einer Pressemitteilung informieren die Gewerkschafter von Verdi über den Streik bei Real. Gestreikt wird in Karlsruhe in der Ortenbergstraße, Rastatt, Bruchsal, Bühl, Ettlingen, Sinzheim, Horb, Böblingen-Hulb, Kirchheim am Neckar und bei zwei Märkten in Freiburg. Zwischen 9 Uhr und 11 Uhr versammeln sich in Karlsruhe etwa 100 Streikende bei dem Real-Markt in der Durlacher Allee zu einer gemeinsamen Streikversammlung.
Auch in anderen Bundesländern wie Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kündigt Verdi weitere Streikaktivitäten an. "Bereits gestern streikten Beschäftigte von 74 Märkten in Nordrhein-Westfalen, wovon sich rund 1.700 Streikende in Mönchengladbach zu einer zentralen Streikversammlung versammelten", heißt es in der Pressemitteilung.
Verschlechterungen der Löhne, Gehälter und Arbeitsbedingungen
Die Verhandlungen zwischen Verdi und der Unternehmensleitung erweisen sich als schwierig. "Real fordert weitere Einschnitte zu Lasten der Beschäftigten wie zum Beispiel Kürzung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes um 75 Prozent, Aussetzung der Tariferhöhungen bis Ende 2017 und Absenkung von Nachtzuschlägen", kritisieren die Gewerkschafter.
Mit den heutigen Streiks will Verdi den Druck auf Real-Warenhauskette in den laufenden Verhandlungen erhöhen. Das Unternehmen wird aufgefordert, ein zukunftsweisendes Konzept für die Beschäftigten vorzulegen.
"Für Real-Verkäuferinnen in Baden-Württemberg ergeben sich Gesamteinbußen von bis zu 1.947 Euro (in 21 Monaten, bis 31.03.2017)", so Verdi weiter, "generell drohen bei Neueinstellungen Verschlechterungen der Löhne, Gehälter und Arbeitsbedingungen." Verdi sieht darin die Gefahr einer "nicht zu rechtfertigenden Zwei-Klassengesellschaft" unter den Beschäftigten. Bei Real arbeiten rund 38.000 Beschäftigte. Die nächste Tarifverhandlung – es wird auf Bundesebene verhandelt – findet voraussichtlich Anfang April statt.