Betroffen von dem radikalen Schritt wären in Karlsruhe wahrscheinlich 120 Mitarbeiter. Bisher koordinieren sie von der Fächerstadt aus das Geschäftsfeld Sicherheitstechnik für Gebäude. Ein weiterer Standort liegt im schweizerischen Zug. Die Unternehmensspitze plant Medienberichten zufolge, die Zentrale der Sparte nach Solna in Schweden zu verlagern.
Bisher konnte der Konzern die Auftragsflaute, ausgelöst durch die Finanzkrise, durch Kurzarbeit abfedern. Dies reicht nun offenbar nicht mehr aus. Er wüsste erst seit wenigen Stunden von den geplanten Maßnahmen, sagte Martin Obst von der IG Metall in Karlsruhe."Bestätigen kann ich, dass in der Richtung etwas läuft." Neben den 120 Arbeitsplätzen in Karlsruhe seien weitere 280 in anderen Ländern gefährdet.
Siemens-Sprecher: Keine betriebsbedingten Kündigungen
Alexander Machowetz, bei Siemens als Pressereferent für die in Karlsruhe betreute Sparte der Gebäude-Sicherheitstechnik zuständig, erklärte gegenüber ka-news, die Frage eines Stellenabbaus in Karlsruhe sei bei einer turnusmäßigen Überprüfung des Geschäftsbereichs hinsichtlich seiner Rentabilität aufgekommen. "Nun laufen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern vor Ort", sagte er weiter.
"Wenn es zu einem Arbeitsplatzabbau kommen sollte, wird er sich innerhalb von zwei Jahren vollziehen", relativierte Machowetz. Zudem werde es keine betriebsbedingte Kündigung geben. Vielmehr erwäge der Konzern sozialverträgliche Maßnahmen. Die Stellen könnten über eine Altersteilzeit-Regelung für Karlsruher Siemens-Beschäftigte eingespart werden. Auch ein konzerninterner Wechsel in andere Bereiche sei denkbar, so Machowetz. Zudem setze er auf eine natürliche Fluktuation.