Dennoch sagen sie im Pressegespräch ganz entschieden: "Bei uns zu kürzen wäre nicht konstruktiv". Die Caritas ist für erwerbstätige Personen mit Wohnsitz in Karlsruhe der einzige Anlaufpunkt für eine solche Beratung.
Die Beratung sei seit Jahren an der Belastungsgrenze. 2009 gab es 450 neue Anfragen, 182 Erstgespräche, 726 so genannte Beratungskontakte und 120 abgeschlossene Fälle.
An die Caritas gewandt haben sich vor allem Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, knapp 60 Prozent waren Männer, und die Einkommenshöhe der beratenen Personen lag schwerpunktmäßig zwischen 500 und 1.500 Euro.
Die Hauptgründe für Überschuldung seien seit Jahren die selben: Arbeitslosigkeit, Trennung oder Scheidung, Erkrankungen, Sucht oder eine unwirtschaftliche Haushaltsführung.
Hoher Beratungsbedarf führt zu Wartezeiten
"Subjektiv haben alle, die sich an uns wenden, einen großen Druck", erklären Köhler und Bentele. Dennoch müssten die Mitarbeiter der Schuldnerberatung ihre Termine nach Dringlichkeit vergeben und - meist am Telefon - abwägen, wie akut der Fall ist. Bei objektiv weniger dringenden Fällen könne es, bedingt durch die personellen Gegebenheiten, durchaus zu einer Wartezeit von vier bis fünf Monaten kommen.
Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, bietet die Caritas Schuldnerberatung mittlerweile auch Gruppen- und Onlineberatungen an. An Haupt- und Realschulen gibt es außerdem in Kooperation mit der Jugendstiftung der Sparkasse Karlsruhe Unterrichtsbesuche zum Thema "Werbung - Wünsche - Wirklichkeit".