Hubert Seiter wird ab 1. Juli Nachfolger von Gero-Falk Borrmann,der den Regionalträger der Rentenversicherung seit Anfang 2003geleitet hatte und wegen Erreichens der Altersgrenze ausscheidet.Neu in die Geschäftsführung wurde Andreas Schwarz gewählt, bislangLeiter der Grundsatz-Abteilung. Weiteres Mitglied derGeschäftsführung ist Volkart Steiner, der wie Hubert Seiter bereitsder bisherigen Geschäftsführung angehörte.
Seiter kam 1982 nach Jurastudium und Referendariat zur damaligenLandesversicherungsanstalt (LVA) Württemberg. 1995 wurde er zumstellvertretenden Geschäftsführer gewählt und ist von Beginn anMitglied der Geschäftsführung der 2001 fusionierten LVABaden-Württemberg (seit Oktober 2005 Deutsche RentenversicherungBaden-Württemberg). Zuständig war Seiter bislang insbesondere fürdie Bereiche Rente, Rehabilitation und Kliniken.
Verschlankte Organisationsstruktur
Helmut Rapp, der Vorstandsvorsitzende der DeutschenRentenversicherung Baden-Württemberg, berichtete, der Vorstand habedie Veränderungen in der Geschäftsführung genutzt, um die Leitungs-und Organisationsstruktur des Hauses weiter zu verschlanken. Die imLauf der Fusionsprozesse entwickelte Anzahl der Abteilungen werdekünftig fast halbiert, jeder Geschäftsführer leite einen Bereichseines Ressorts unmittelbar selbst. "Dadurch erreichen wir eineBündelung der strategischen Kompetenz auch bei unserer Mitarbeitauf Bundesebene", so Rapp, der auch auf die Finanzsituation derDeutschen Rentenversicherung einging. Die niedrigsteArbeitslosenquote seit zehn Jahren von 7,8 Prozent imBundesdurchschnitt, im Südwesten sogar 4,1 Prozent, habe zu einerdeutlichen Verbesserung der finanziellen Situation der gesetzlichenRentenversicherung geführt. 2008 werde sich dieNachhaltigkeitsrücklage auf 0,88 Monatsausgaben erhöhen, rund14,2 Milliarden Euro.
Zur Altersarmut in Deutschland machte Rapp deutlich, dass derzeitzwei Prozent aller über 64-Jährigen auf die Grundsicherungangewiesen seien. Eine kleine Rente für sich allein sei allerdingsnoch kein Indiz für Altersarmut. Viele Bezieher von kleinen Rentenaus der gesetzlichen Rentenversicherung hätten darüber hinausAnsprüche aus anderen Alterssicherungssystemen erworben. Das besteMittel Altersarmut zu verhindern, ist und bleibe ein hohesBeschäftigungsniveau mit Beitragszahlungen zur Rentenversicherung.
"Prävention vor Reha und Rente"
Der neue Erste Direktor Hubert Seiter berichtete von Erfolgen beider Prävention und beim betrieblichen Eingliederungsmanagement."Für unser Haus gilt der Grundsatz 'Prävention vor Rehabilitationund vor Rente'. Deshalb haben wir seit Jahren spezielle präventiveAngebote zum Beispiel für Berufskraftfahrer oder adipöse Kinderentwickelt und mit Krankenkassen und Arbeitgebern abgestimmt", soSeiter. Zur Zeit werde mit der Deutschen Rentenversicherung Bund einVerfahren entwickelt, das alle Versicherten eines Betriebes miteinbezieht.
Mit der Erprobung einer ergebnisbezogenen Vergütung sei 2007 derStartschuss dafür gegeben worden, die Rehaträger für erfolgreicheund rasche Integration von Menschen mit Behinderung wirtschaftlichzu belohnen. Damit werde eine schnellere Integration der Rehabilitandenin das Erwerbsleben angestrebt, machte Seiter deutlich.
Um trägerübergreifende Kooperation gehe es auch beim betrieblichenEingliederungsmanagement. Ziel sei, gesundheitliche Belastungen vonArbeitnehmern frühzeitig zu erkennen und die Erwerbsfähigkeit zuerhalten. Erfolgreich sei auch die Kooperation mit verschiedenenUnternehmen. Hilfreich wirke sich beim betrieblichenEingliederungsmanagement der dezentrale Aufbau der DeutschenRentenversicherung Baden-Württemberg aus. Die zahlreichenRegionalzentren könnten vor Ort Informationen austauschen und mitUnterstützung des Ärztlichen Dienstes und der Reha-FachberaterEntscheidungen zur beruflichen Reha treffen, erläuterte Seiter.