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Philippsburg: Reifenwerk in Philippsburg schließt: Rund 890 Jobs werden gestrichen

Philippsburg

Reifenwerk in Philippsburg schließt: Rund 890 Jobs werden gestrichen

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    Bald kommen keine Goodyear-Reifen mehr aus Philippsburg
    Bald kommen keine Goodyear-Reifen mehr aus Philippsburg Foto: Goodyear

    "Im Einklang mit dem strategischen Fokus von Goodyear, der wachsenden Nachfrage in den hochwertigen Segmenten des weltweiten Reifenmarktes nach Premium Reifen gerecht zu werden und weniger in die Segmente des Reifenmarktes zu investieren, welche geringes Wachstum aufweisen oder rückläufig sind, hat Goodyear Dunlop Tires Germany heute den Plan bekannt gegeben, ihr Reifenwerk in Philippsburg, Deutschland, zu schließen", teilt das Unternehmen in einer Pressemeldung mit.

    "Unsere Strategie zielt darauf ab, die Präsenz von Goodyear im Segment hochkomplexer und großer Reifen zu steigern, welche überdurchschnittliche Wachstumsraten verzeichnen. Hier kann das Unternehmen den Wert seiner Marken nutzen und seine Kunden dabei unterstützen, profitabel zu wachsen", sagt Jean-Claude Kihn, Goodyears Präsident für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika. "Unsere Kunden möchten mehr von unseren Premium Reifen mit großen Zollgrößen in 17 Zoll und größer. Diese werden heute von unseren Erstausrüstungskunden stark nachgefragt und werden in den kommenden Jahren im Ersatzmarkt gebraucht."

    Die Produkte aus Philippsburg werden nicht mehr nachgefragt

    Um der wachsenden Nachfrage nach Premium-Reifen mit großen Zollgrößen gerecht zu werden, wolle Goodyear in die Entwicklung innovativer Produkte und Technologien investieren. Gleichzeitig wird das Unternehmen Überkapazitäten in Marktsegmenten reduzieren, in denen das Angebot die Nachfrage übersteigt und die daher weniger profitabel sind.

    "Das Vorhaben, unser Werk in Philippsburg zu schließen, ist eine schwere Wahl und wir sind uns der sozialen Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern sehr bewusst", sagt Jürgen Titz, Vorsitzender der Geschäftsführung, Goodyear Dunlop Tires Deutschland, Österreich, Schweiz. "Es ist uns ein Anliegen, sozial verträgliche Lösungen für alle betroffenen Mitarbeiter zu finden und ihnen weitere angemessene Unterstützungsleistungen anzubieten."

    Das Unternehmen geht davon aus, dass die geplante Schließung den Abbau von ungefähr 890 Arbeitsplätzen mit sich bringen wird – vorbehaltlich der Verhandlungen mit den entsprechenden Arbeitnehmervertretern.

    Aktualisierung, Dienstag, 25. Oktober, 11.20 Uhr

    Der Bundestagesabgeordnete des Wahlkreises Bruchsal/Schwetzingen Olav Gutting (CDU) zeigt großes Bedauern über die Entscheidung, das Reifenwerk in Philippsburg zu schließen. In einer Meldung an die Presse erklärt er: "Die geplante Schließung des Reifenwerkes von Goodyear Dunlop und der damit verbundene Wegfall von rund 900 Arbeitsplätzen sind ein schwerer Schlag für die Stadt Philippsburg sowie die gesamte Region. Erneut wird von einem US-amerikanischen Konzern eine solch schwerwiegende Entscheidung, die persönliche Schicksale von Angestellten und deren Familien völlig außer Acht lässt, von weit aus der Ferne getroffen."

    Weiter bittet er die Verantwortlichen darum, einen anderen Weg einzuschlagen. "Die Mitarbeiter sind es, die ein Unternehmen zu dem machen was es ist. Ich kann die Geschäftsführung daher nur ausdrücklich darum bitten, diese fatale Entscheidung nochmals zu überdenken und nach alternativen Lösungen zu suchen."

    Hintergrund:

    Die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH ist Teil des weltweit agierenden Reifenherstellers Goodyear. Das Unternehmen beschäftigt in Deutschland rund 7.600 Mitarbeiter an insgesamt sieben Standorten und betreibt hier unter anderem sechs Produktionsstätten sowie ein Zentrum für Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus koordiniert es die Logistikaktivitäten der Unternehmensgruppe für den europäischen Raum.

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