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Karlsruhe: Politik und Handwerk - Im Gespräch mit Kandidaten der Bundestagswahl

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Politik und Handwerk - Im Gespräch mit Kandidaten der Bundestagswahl

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    Sechs Bundestagskandidaten aller Parteien standen den Handwerkern bei der Podiumsdiskussion der Kreishandwerkerschaft Rede und Antwort.
    Sechs Bundestagskandidaten aller Parteien standen den Handwerkern bei der Podiumsdiskussion der Kreishandwerkerschaft Rede und Antwort. Foto: mjo

    Bildung und Ausbildung müssten für die Politik der Zukunft höchste Priorität haben, versicherten alle Bundestagskandidaten. Sylvia Kotting-Uhl, Bundestagsabgeordnete der Grünen in Karlsruhe, möchte vor diesem Hintergrund den Solidaritätszuschlag in einen "Bildungssoli" umwandeln. Außerdem sprach sie sich dafür aus, die Steuern und Sozialabgaben vor allem in den niedrigen Lohnbereichen bis 2.000 Euro monatlich zu senken - "damit vom Brutto mehr Netto bleibt".

    Bessere Bildung für Handwerker

    Ingo Juchler, Bundestagskandidat der SPD Karlsruhe-Land, befürwortet eine vereinfachte Steuerpolitik. Der Hochschulprofessor, der die Nachfolge von Jörg Tauss im Bundestag antreten möchte, ging vor allem auf die Ausbildungsfähigkeit ein. "Viele beherrschen elementare Kulturtechniken wie Rechnen und Schreiben nicht mehr", sagte er.

    Wichtig sei auch die Weiterbildung von Fach- und Führungskräften. Ihn störe, dass nur ein Prozent der Handwerksmeister den für sie offenen Hochschulzugang nutzen, so Juchler. Nach seiner Auffassung könnte eine Anhebung des Meister-Bafögs Studierwilligen auf die Sprünge helfen.

    "Handwerk schafft Arbeitsplätze"

    Mit Anreizen, "damit sich Leistung wieder richtig lohnt", möchte der Bundestagsabgeordnete der CDU Karlsruhe, Ingo Wellenreuther, das Handwerk auf Wachstumskurs bringen. Mittelfristig seien zudem Steuersenkung und ein gerechteres Steuersystem notwendig. Stark macht er sich für eine Verbesserung der Kreditsituation. "Das Handwerk schafft Arbeitsplätze.

    Es soll nicht reglementiert und behindert werden, sondern alle Möglichkeiten haben, sich zu entfalten", unterstrich Wellenreuther, der auch die Vergabepraxis optimieren möchte.

    Bekämpfung der Schwarzarbeit – auch durch eine Steuerreform -, bessere Bildung und eine Abkehr von einer DAX-Hörigkeit will der Bundestagsabgeordnete der FDP für Mittelbaden, Patrick Meinhardt, erreichen. "Wir müssen die Mittelschicht stärken", betonte er. Nach Ansicht von Johannes Jung, Bundestagsabgeordneter der SPD Karlsruhe, ist Schwarzarbeit "nicht aus der Not geboren". Durch verbesserte Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen könne dem entgegengewirkt werden. Dies sei zugleich ein Anreiz für Renovierung und energetische Sanierung.

    Jörg Rupp, Bundestagskandidat der Grünen Karlsruhe-Land, forderte eine bessere Betreuung von Jugendlichen mit schlechtem Schulabschluss. Kreishandwerksmeister Friedrich Hoffmann forderte, Staatseinfluss abzubauen und vor allem Klein- und Mittelbetriebe zu entlasten.

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