Das Stadtoberhaupt erinnert in einer Pressemitteilung daran, dass in den besten Firmenjahren rund 7.000 Menschen am Standort Bruchsal beschäftigt gewesen seien und das Unternehmen maßgeblich am wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt in den 1970er Jahren beteiligt war.
"Armutszeugnis für die Unternehmenskultur"
Die Nachricht von der Werksschließung erreicht die Belegschaft kurz vor Beginn der Adventszeit und ohne Vorankündigung. "Das ist ein Armutszeugnis für die Unternehmenskultur eines mittlerweile globalen Unternehmens mit weltweit rund 60.000 Beschäftigten", führt Petzold-Schick weiter aus und verweist auf die bestehende Standortvereinbarung, die eigentlich bis 2014 die Arbeitsplätze der Belegschaft sichert. "Es zeugt von schlechter Kommunikation und schlechtem Stil, dass die Belegschaft mit der Standortschließung am Vortag des vom Landesarbeitsgericht Mannheim anberaumten Anhörungstermins konfrontiert wird, bei dem die Rechtmäßigkeit der Standortsicherungsvereinbarung im Hinblick auf die Verlagerung von Arbeitsplätzen im Bereich der Fertigung erfolgen soll", so Petzold-Schick.
Nach der Ankündigung des Weltkonzerns ist auch im Rathaus die Betroffenheit groß: "Im Februar hat mir die Arbeitgeberseite noch versichert, dass auf Grundlage der Standortsicherungsvereinbarung und der geplanten Neustrukturierungen Hoffnung für den Standort Bruchsal bestehe", erläutert Petzold-Schick. Nachdem nun alles anders gekommen ist, sieht das Stadtoberhaupt zuerst Nokia Siemens Networks in der Pflicht, nach sozialverträglichen Lösungen zu suchen. In Abstimmung mit der IG Metall Bruchsal-Bretten und dem Betriebsrat von NSN behält sich das Stadtoberhaupt weitere Schritte vor.