Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Neues Lieferzentrum: dm Online-Shop entwickelt sich "unerwartet gut"

Karlsruhe

Neues Lieferzentrum: dm Online-Shop entwickelt sich "unerwartet gut"

    • |
    • |
    Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung dm-drogeriemarkt, am Dienstag auf der Halbjahrespressekonferenz.
    Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung dm-drogeriemarkt, am Dienstag auf der Halbjahrespressekonferenz. Foto: Julia Wessinger

    Es seien dynamische Veränderungen, die sowohl hinter als auch vor dem Konzern lägen, so dm-Chef Erich Harsch am Donnerstag in Karlsruhe. Sie seien vor allem bedingt durch die Digitalisierung: Die Maxime "Mobile first" spiele auch beim Drogerie-Riesen eine Rolle.

    Auf Beauty-Messen sucht dm Markenbotschafter unter Bloggerinnen, online wird in bessere Logistik beim eigenen Shop investiert und in den Vertrieb von Produkten in China. Vor Ort werden die eigenen Mitarbeiter in digitaler Kompetenz geschult und die IT-Tochter Filiadata vergrößert.

    Online-Shop entwickelt sich "unerwartet gut"

    Trotz der "unerwartet guten Entwicklung" des Onlineshops liegt das Kerngeschäft weiterhin im "physischen Geschäft", sagt Harsch. Genaue Zahlen zum Online-Umsatz gibt es vom Vorsitzenden der Geschäftsführung nicht, er bewege sich in der Größenordnung "einiger Filialen".

    Die hohe Nachfrage stellte dm vor neue Herausforderungen im Logistik-Bereich: Ein neues Gebäude soll die Belieferung von Online-Kunden in Deutschland übernehmen. Dazu wird im Sommer dieses Jahres im tschechischen Bor eine 70.000 Quadratmeter große Lagerfläche für die Abwicklung des Online-Shops entstehen. Ein weiteres Logistik-Zentrum - allerdings für die Filialen - ist im brandenburgischen Wustermarkt geplant.

    Umsatz: dm knackt Fünf-Milliarden-Grenze

    Nicht nur online stehen die Zeichen auf Wachstum: Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2016/2017 (1. Oktober bis 31. März) hat das Drogerie-Unternehmen 31 neue Märkte in Deutschland eröffnet, konzernweit sind es weitere 24 Filialen. Damit betreibt dm europaweit insgesamt 3.404 dm-Märkte mit über 56.500 Mitarbeitern.

    Mit 55 neuen Märkten hat dm in der ersten Geschäftsjahreshälfte erstmals die Fünf-Milliarden-Grenze überschritten und 5,082 Milliarden Euro Umsatz erreicht. "Mit einem Umsatz von 3,915 Milliarden Euro erreicht dm in Deutschland gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Umsatzplus von 5,6 Prozent oder 207 Millionen Euro", sagt Harsch.

    Für das weitere Geschäftsjahr plant dm weitere 58 Neueröffnungen. Für den Umbau bestehender Märkte (geplant sind 138 Maßnahmen im gesamten Geschäftsjahr) und Eröffnung neuer Filialen veranschlagt der Konzern insgesamt 130 Millionen Euro in Deutschland und 220 Millionen Euro konzernweit. Investieren will man in China: "Die ersten Erfolge ermutigen uns, dieses Geschäft zu forcieren", so Harsch. Bislang werden  rund 50 dm-Produkte in Zusammenarbeit mit der Plattform Tmall Global vertrieben.

    Keine Angst vor Konkurrenz

    Und auch in Italien will dm durchstarten: In den kommenden Wochen werde eine neue Zentrale im italienischen Verona ihre Arbeit aufnehmen, so Harsch. Die ersten Filialen mit Schwerpunkt Norditalien sollen bis Ende des Jahres eröffnet werden. Im europäischen Ausland wächst dm schneller als im deutschen Heimatmarkt. Wie wird sich dieser in Zukunft verändern?

    Diese Frage lässt Harsch offen: "Jeder weiß, dass sich viel verändern wird, aber keiner weiß genau wie." Eine Prognose zur Entwicklung zum konzernweiten Filialen-Wachstum will er nicht wagen. Die künftige Entwicklung soll dynamisch sein, die daraus resultierenden Veränderungen bleiben abzuwarten.

    Angst vor der Konkurrenz hat man bei dm nicht und bezeichnet die Entwicklung in der Drogeriemarkt-Landschaft als "evolutionär". Einem potentiell künftigen Konkurrenten von Budni und Edeka, welche eine gemeinsame Drogeriekette planen, sieht Harsch gelassen entgegen. "An einigen Standorten wird es spannend", ansonsten konzentriere man sich weiterhin darauf, Kundenliebling zu bleiben.

    "Kompetenz im Bio-Bereich erworben"

    Im Lebensmittelbereich hat dm sein Sortiment mit der eigenen Bio-Marke erweitert. Wann die verbleibenden Alnatura-Produkte aus den Regalen verschwinden, darauf gab es am Donnerstag keine konkrete Antwort. Man habe die Kompetenz auf dem Bio-Gebiet inzwischen erworben und sehe keine Notwendigkeit, einen Dritten miteinzubeziehen.

    Zusammen mit weiteren Lebensmittelhändlern hat dm den Arbeitskreis "ökologisch engagierter Lebensmittelhändler und Drogisten gegründet", die Partnerschaft mit Naturland wurde ebenfalls verstärkt. Ziel sei es, die ganzheitliche ökologische Wirtschaftsweise, den Anbau, die Herstellung und die Verbreitung von biologischen Lebensmitteln und nachhaltigen Produkten zu fördern. "Wir möchten die Anforderungen der EU-Norm für Bio-Produkte übertreffen", erläutert Harsch die Entwicklungen im Bio-Produkt-Bereich.

    Lebensmittel sei ein wichtiger Bereich für den Drogerie-Riesen, aber: "Wir werden ganz bestimmt kein Lebensmittelhändler." Die Produkte müssen zum "drogistischen Konzept der Gesundheitsförderung" passen - schlussendlich sei aber die Kundennachfrage entscheidend, welche Bio-Produkte welcher Marken künftig Einzug in die dm-Regale halten.

    Die Zahlen im Überblick

    Umsatz:

    Konzernweit 5,082 Milliarden Euro (+ 6,3 Prozent zum Geschäftshalbjahr 15/16). Davon 3,915 Milliarden Euro in Deutschland (+5,6 Prozent) und 1,167 Milliarden Euro (+ 8,7 Prozent).

    Filialen: 3.404 konzernweit, davon 1.856 in Deutschland und 1.548 im Ausland.

    Mitarbeiter: 56.522 konzernweit, davon 38.743 in Deutschland und 17.779 im Ausland.

    Verbreitungsgebiet: Deutschland (1.856 Filialen), Österreich (389), Ungarn (257), Tschechien (223), Kroatien (156), Rumänien (91), Slowenien (75), Serbien (75), Bulgarien (67), Bosnien-Herzegowina (65), Mazedonien (1).

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden