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Ettlingen: Mittelstands-Forum des BVMW

Ettlingen

Mittelstands-Forum des BVMW

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    Viele interessierte Unternehmer nahmen im Liebherr-Werk in Ettlingen die Möglichkeit wahr, sich über diese Initiativen zu informieren und sich untereinander auszutauschen. "Gemeinsam mehr erreichen, ist eine wichtige Aufgabe des BVMW", unterstrich darum auch Regionalgeschäftsführer Alois Fleig. Das Mittelstands-Forum ist dafür eine wichtige Plattform. Vor allem auch beim für einige Mittelständler schwierigen Thema "Ausbildung".

    "Es war klar, dass wir uns da mit einklinken"

    Die gute Botschaft kam gleich am Anfang bei der Präsentation des Gastgebers, als Kurt Janser, Geschäftsführer von Liebherr Ettlingen, das Gesamtunternehmen Liebherr nicht nur als kerngesundes höchst solide finanziertes Familienunternehmen mit auch in den zurückliegenden Jahren zweistelligen Wachstumsraten vorstellte. Besonders positiv ist das klare Bekenntnis der Unternehmensgruppe zum Standort Deutschland wie auch zum Standort Ettlingen, der in den vergangen Jahren einen starken Strukturwandel vollzogen hat, und nun aber auf der Basis als Technologieführer in der Verzahnungstechnik einen ganz neuen Unternehmensbereich aufbaut. In der kurzen Werksführung zeigte Kurt Janser mit berechtigtem Stolz einen perfekt durchorganisierten und blitzsauberen Betrieb, der beispielhaft in der Region ist. Dieses Bekenntnis war dann Musik in den Ohren der anwesenden Mittelständler ebenso wie des Veranstalters, BVMW-Regionalgeschäftsführer Dipl.-Ing. Alois Fleig: "Einmal mehr können wir bei unseren Unternehmensbesuchen die Botschaft mitnehmen, dass das Verhalten beziehungsweise Verantwortungsbewusstsein in Sachen Standortpolitik, Arbeitsplätze , Ausbildungsplätze - weniger eine Frage der Größe eines Unternehmen ist, als vielmehr eine Frage, wer dahinter steht; ob eine Inhaberfamilie, oder fremd- beziehungsweise ferngesteuertes Management." Weitere Beispiele für Alois Fleig sind in der Region beispielsweise SEW EURODRIVE, Michelin oder Schöck.

    Für Liebherr war und ist ein Engagement in Bereich Ausbildung und auch die Zusammenarbeit mit benachbarten Mittelständlern keine Frage, wie Janser anfügte: "Es war klar, dass wir uns da mit einklinken." Bei Liebherr werden insgesamt elf Azubis aus unterschiedlichen Firmen ausgebildet. Der Internationale Bund übernimmt dabei komplett das erste Lehrjahr und bereitet die jungen Menschen auf die Zwischenprüfung und die Facharbeiterprüfung vor.

    Mit "Pfiv" zu einem Ausbildungsplatz

    Im zweiten Lehrjahr sind die Auszubildenden wieder in ihren Firmen, bei denen sie auch den Ausbildungsvertrag haben. Das hat den Vorteil, dass die Firmen nach dem ersten Jahr beim Internationalen Bund "fertige Azubis" haben. Kurt Janser ist von dem System ebenso überzeugt, wie beispielsweise Werkleiter Becker von Stahl Fördertechnik und die anderen Partner dieses Verbunds. Viele teilnehmende Betriebe können durch die Infrastruktur in ihrem Werk nicht alle Ausbildungsziele abdecken. Durch den Austausch ist dies nun möglich und es können alle Partner und die Auszubildenden davon profitieren.

    Alois Fleig (Dritter von rechts) und Kurt Janser von Liebherr Ettlingen (ganz rechts) stellten interessante Ausbildungskonzepte vor (Foto: ka-news)

    Die Initiative "Pfiv" gibt jungen Menschen, die vergeblich versuchen einen Ausbildungsplatz zu bekommen, eine reelle Chance. Die jungen Menschen können im kaufmännischen Bereich mit "Pfiv" eine Ausbildung machen. Dabei bleiben sie nicht die gesamte Zeit in einem Betrieb, sondern werden von bis zu fünf Firmen ausgebildet. Jeder Betrieb kann dadurch sein Know-How optimal weitergeben. Zudem wird auch der Unternehmer entlastet, wenn er nicht eine komplette Ausbildung anbieten kann. "Pfiv" übernimmt dafür die Bewerbervorauswahl, die Ausbildungsplanung, die Personalverwaltung und Buchführung, die Beratung und Betreuung sowie wird jedem Azubi ein Pate zur Seite gestellt, der mit dem jungen Menschen lernt und ihm in Konflikten zur Seite steht.

    Neue Ideen für den Mittelstand in der Region

    Jungen Müttern und Vätern gibt der CJD eine Chance. In einer Teilzeitausbildung wird den jungen Menschen die Möglichkeit gegeben, trotz Elternschaft eine Ausbildung abzuschließen. Das Projekt konzentriert sich auf Ausbildungen im kaufmännischen Bereich, andere Bereich sind aber nach Absprache möglich. "Durch die heute vorgestellten Initiativen entstehen echte, neue Ausbildungsplätze", lobte Jochen Wagner, Teamleiter der Berufsförderung der Agentur für Arbeit in Karlsruhe. Alle drei beim Mittelstands-Forum vorgestellten Initiativen und Projekte sind eine Chance für Mittelständler auszubilden, auch wenn Unternehmer meinen, sie können in ihren Betrieb nicht ausbilden. Doch gut ausgebildeter Nachwuchs ist die Zukunft für den Mittelstand. Das sah auch Kurt Janser so: "Ich bin überzeugt, dass es bald wieder einen Facharbeitermangel geben wird. Da sind wir froh, wenn wir gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter haben."

    Darum müssen die Ideen noch mehr an den Mittelstand herangetragen werden. Dies ist keine leichte Aufgabe, für die der BVMW sich aber gerne in die Pflicht nehmen will. Und dafür in der Region eine Plattform sein, unterstrich Alois Fleig: " Wenn wir auch nur ein Dutzend Mittelständler dazu bewegen zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen hat sich der Aufwand gelohnt, wenn es uns gelingt weitere stärkere Mittelständler zu finden, die dem Beispiel Liebherr folgen wäre das ein tolles Ergebnis!"

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