Jürgen Dietrich, Vorstand des Mieter- und Bauvereins, erläuterte die Zahlen des Geschäftsberichts 2008 für die 61 anwesenden Vertreter. Daraus ergab sich, dass 89 Prozent des Vermögens in Grundstücken und Wohnbauten liegen - immerhin 6.971 Mieteinheiten. Während das Eigenkapital 53,8 Millionen Euro beträgt, liegt das Fremdkapital bei rund 224 Millionen Euro. Die größte Position hierbei: Die Spareinlagen der Mitglieder des MBV, die sich im Geschäftsjahr 2008 leicht vermindert haben. Sie werden ausschließlich als Finanzierungsmittel für den eigenen Wohnungsbestand eingesetzt und sind durch den Immobilienbestand und die Mieterträge abgesichert. Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage und Krisenzeiten kann der MBV einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,3 Millionen Euro ausweisen. Davon werden 1 Million Euro an die Mitglieder ausgeschüttet und 0,3 Millionen Euro den Rücklagen zugeführt.
60 Prozent der Mieteinnahmen flossen in Instandhaltung und Modernisierung
„Die Erhöhung des Fremdkapitals, also der Schulden des Unternehmens, sind zu großen Teilen auf das Altenpflegeheim ‚Haus Karlsruher Weg’ und das Modernisierungsprogramm zurückzuführen“, so Dietrich. Für Instandhaltung und Modernisierung gab der MBV rund 16 Millionen Euro, also etwa 60 Prozent aller eingenommenen Mieten, aus.
Im Jahr 2008 unterzog sich der Mieter- und Bauverein außerdem der gesetzlichen Prüfung durch den Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.. Darüber hinaus nahm der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates 68 Prüfungstermine wahr. Nun konnte in der Vertreterversammlung offiziell bekannt gegeben werden, dass die gesetzliche Prüfung zu keinerlei Einwänden geführt und somit alle Angaben zur wirtschaftlichen sowie finanziellen Lage des MBV bestätigt hat.
Mieterhöhungen im Oktober 2009
Trotz vieler positiver Nachrichten auf der Vertreterversammlung wird ab Oktober 2009 eine Anpassung der Mieten notwendig. „Wir müssen weiterhin in der Lage sein, unser Eigenkapital zu stärken“, erklärte Dietrich den Anwesenden, „denn nur dann können wir den Kurs der Instandhaltung beibehalten. Ohne diese Maßnahmen nehmen wir eine Verschlechterung vieler Objekte in Kauf und können die Vermietungen nicht mehr sicherstellen.“ Und weiter: „Wir werden die Mietanhebungen nicht in einem Pauschalaufschlag vornehmen, sondern nach Wohnqualität differenzieren. Dass ein Unterschied zwischen einer Wohnung im Erdgeschoss mit Parkplätzen vor dem Fenster oder einer Wohnung mit Balkon und im Grünen liegt, sollten wir unbedingt auch in unseren Mieten beachten!“
Nach wie vor werden die Mieten nach Angaben des MBV deutlich unter den üblichen Vergleichsmieten liegen. Die allgemeine Mieterhöhung ist die erste nach dreeinhalb Jahren konstanter Mieten.
Über den Mieter- und Bauverein Karlsruhe eG
Neben der Bekanntgabe der Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2008 stand noch eine wichtige Entscheidung auf der Tagesordnung: die Wahlen der Aufsichtsratsmitglieder. Nach langen Jahren des Engagements wurden Gert Gosses und Kurt Axtmann verabschiedet. Jürgen Dietrich dankte ihnen im Namen aller Vertreter für ihren großen Einsatz beim MBV. In seinem Amt bestätigt wurde Christian Müller. Neu gewählt und damit ab sofort Mitglieder des Aufsichtsrates sind Klaus Riedling und Herbert Schindler, beide Vertreter aus dem Wahlbezirk Rheinstrandsiedlung. Der Vorstand des MBV, bestehend aus Jürgen Dietrich, Gerhard Damian, Klaus Wehrle, Lothar Gall, Peter Funk und Stephan Heizmann, wurde einstimmig entlastet.
Der Mieter- und Bauverein Karlsruhe eG wurde im Jahr 1897 gegründet. Er zählt in Baden-Württemberg zu den ältesten und größten Wohnungsbaugenossenschaften. Mit rund 25.000 Mitgliedern und etwa 6.900 Wohnungen sowie weiteren Vermietungen wie Garagen oder gewerblichen Räumen stellt der MBV eine große wirtschaftliche Stärke in Karlsruhe und der Region dar. Bis heute ist es das Ziel des Mieter- und Bauvereins, seinen Mitgliedern gesunde und preiswerte Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Provisionsfrei, in bestem Zustand und mit lebenslangem Wohnrecht profitieren Mitglieder von der sozialen Verantwortung des Unternehmens. Darüber hinaus können Mitglieder die eigene Spareinrichtung nutzen. Hier eingezahlte Gelder werden ausschließlich dem Erwerb, dem Bau und der Modernisierung des Wohnungsbestandes zugeführt. Inzwischen nutzen etwa 22.500 Mitglieder dieses Angebot. Weitere Informationen zum Unternehmen auf der Website.
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