Der erste Besuchertag steht im Zeichen des Business- und Behördenkongresses. Hier erhalten IT-Entscheider einen Überblick über neue Technologien und Entscheidungshilfen für Investition in die IT-Infrastruktur. Das in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium des Innern gestaltete Programm zeigt das ganze Themenspektrum des Einsatzes von Freier Software und Linux in Unternehmen und in der öffentlichen Verwaltung.
"Sportliche" ITler: "Coding Marathon" und "Hacking Contest"
Während der Messe soll auch die Anwender- und Entwicklerkonferenz "FUDCon" die Nutzer und Programmierer der von der Firma Red Hat gesponserten Linux-Distribution Fedora zu einem Gedankenaustausch zusammenbringen. Weiter wird Klaus Knopper, Entwickler der Knoppix-Distribution, zusammen mit Michael Zacherle einen Vortrag unter dem Titel "Entwicklung barrierefreier Software: Probleme und Chancen" im Accessibility-Forum über das Arbeiten mit GNU/Linux ohne Monitor halten. Dieses Linux Accessibility Forum wird während des LinuxTags wird von dem Projekt 'linaccess' veranstaltet, das sich um die Förderung von barrierefreiem Zugang von Unix/Linux kümmert. Außerdem werden generell alle gängigen Distributionen und Benutzeroberflächen vertreten sein.
Zum Rahmenprogramm der Veranstaltung gehört ein so genannter "Coding-Marathon", wo Programm-Entwickler ihre neuesten Methoden vorführen und anwenden. Daneben gibt es einen "Hacking Contest", bei dem die besten Security-Experten gegeneinander antreten. In dieser Traditionsveranstaltung werden im Wettstreit die neusten Sicherheitstrends vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt befasst sich mit der Thematik, wie Linux im wörtlichen Sinn Schule machen kann: Er zeigt Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten für Lehrer und Schüler.
Große Namen und kreative Köpfe
Auch Unternehmen nutzen den LinuxTag; Novell, Intel und Hewlett-Packard gehören ebenso dazu wie der Handyriese Nokia, der sein Internet Tablet zeigt. Das Handymodell Nokia 770 basiert beispielsweise auf Linux und ermöglicht Breitbandzugriff auf das Internet über Wireless LAN. Seit längerem engagiert sich auch IBM für Linux und zeigt auf der Messe einen Desktop-Computer, in dem ein neuer Cell-Prozessor verbaut ist.
Da das Betriebssystem Linux zum Großteil auf dem unentgeltlichen Engagement von einzelnen Programmierern und Zusammenschlüssen beruht, bietet der LinuxTag auch für diese Gruppe eine Plattform. Dafür wird ein bestimmter Teil der Ausstellungsfläche kostenlos zur Verfügung gestellt. Dort können Besucher beispielsweise mit Experten des KDE-Forums sprechen, die dort ihre neue Benutzeroberfläche präsentieren. Auch das Projekt 'OpenOffice.org' ist hier vertreten. Doch auch die Firma Microsoft ist in Karlsruhe mit von der Partie: "Für uns steht Interpolarität verschiedener IT-Plattformen im Mittelpunkt", erklärt Firmensprecher Tomas Jensen.
LinuxTag ist auch Jobbörse
Auch für IT-Experten, die sich beruflich verändern wollen, ist die Messe interessant. Laut Andreas Gebhard, Sprecher des LinuxTag, sieht man an etwa jedem dritten Stand ein Schild, auf dem die Aussteller ihren Bedarf an Fachkräften kundtun.
Tagestickets kosten 15 EUR, für zwei Tage 25 EUR, für 3 bis 4 Tage 35 EUR. Schüler und Studenten bekommen einen Rabatt von 5 EUR auf das Ticket. Die Fachmesse ist täglich von 9 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet.Die Veranstaltungen des Freien Vortragsprogramms beginnen jeweils um 10 Uhr. Die Fachausstellung findet an allen vier Tagen in der Gartenhalle des Messe- und Kongresszentrums statt. Erwartet werden ca. 16.000 Besucher und über 160 Aussteller auf rund 6.000 Quadratmetern.