Wie die LBBW in Stuttgart mitteilte, habe sie ihre gute Entwicklung im operativen Geschäft in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009 fortsetzen können. Im dritten Quartal seien weitere Verbesserungen erreicht worden. Wie erwartet und bereits kommuniziert, weist die Bank für die ersten neun Monate insgesamt jedoch einen Verlust aus. Die Bilanzsumme per Ende September schrumpfte auf 440 Milliarden Euro (Ende 2008: 448 Milliarden Euro). Die Kernkapitalquote lag bei 9,6 Prozent, die Gesamtkennziffer bei 12,9 Prozent.
Das negative Konzernergebnis vor Steuern belief sich auf 462 Millionen Euro nach einem Verlust von mehr als einer Milliarde Euro im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis spiegelt die gute Geschäftsentwicklung vor allem im kundennahen Geschäft wider und betrug plus 189 Millionen Euro (2008: minus 967 Millionen Euro). Daneben verzeichnete die Bank Wertaufholungen. Den Auswirkungen der Wirtschaftskrise trägt die Bank mit einer erheblichen Ausweitung der Risikovorsorge Rechnung. Zudem sind eine Reihe von Sonderbelastungen, beispielsweise Restrukturierungsaufwendungen, zu verkraften. Per 30. September 2009 wurde ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von minus 620 Millionen Euro ausgewiesen.
Weitere Belastungen absehbar
„Die LBBW hat einen tiefgreifenden Umbau der Bank begonnen. Dies ist einerseits wegen der Anforderungen der EU unumgänglich. Es ist aber vor allem notwendig und sinnvoll, um unser Geschäft auf die Zukunft einzustellen. Die Bank arbeitet mit Nachdruck an diesem Umbau“, so Hans-Jörg Vetter, Vorstandsvorsitzender der LBBW, anlässlich der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen. Vetter fügte hinzu, die Bank entwickle sich im kundennahen Geschäft gut. Bei allen erforderlichen Maßnahmen behalte die LBBW vor allem die Anforderungen der Kunden im Blick. Dies zahle sich jetzt bereits aus. Die operativen Erträge der im Kundengeschäft tätigen Segmente Corporates, Retail Clients und Financial Markets lagen in den ersten neun Monaten mit insgesamt 2,981 Milliarden Euro um 29 Prozent über dem anteiligen Wert des Vorjahres und damit über den Erwartungen.
Für das vierte Quartal rechnet die LBBW trotz eines "herausfordernden Marktumfelds" mit einem anhaltend guten Kundengeschäft. Allerdings wird die schwache Konjunktur bei der Risikovorsorge zu Belastungen führen. Zudem sind erwartungsgemäß in Folge der Finanzmarktentwicklung sowie im Zuge der Restrukturierung Belastungen absehbar.
Stuttgart