„Warme Schutzkleidung und wintersichere Baustellen stehen jedem Bauarbeiter im Winter zu“, sagt Wolfgang Kreis, Bezirksverbandsvorsitzender der IG BAU Nordbaden. „Wer bei Schnee und Hagel Stahlträger über Gerüste schleppt oder mit dem Presslufthammer im gefrorenen Boden arbeitet, muss geschützt werden“, so Kreis. Dafür müsse der Arbeitgeber laut Gesetz sorgen. „Jeder Bauarbeiter hat ein Recht darauf, dass seine Gesundheit nicht aufs Spiel gesetzt wird“, so Kreis weiter. „Gute Schutzkleidung wie Handschuhe, Jacken und Stiefel gegen die Kälte sind Pflicht. Der Arbeitgeber muss sie jedem Mitarbeiter zur Verfügung stellen“, sagt Wolfgang Kreis. Sonst riskiere er neben Unfällen auch Krankheiten wie schwere Erkältungen, Muskelverspannungen und Rückenschmerzen. „Ein paar Tage bei nasser Kälte und Wind – das haut den stärksten Bauarbeiter um“, so der IG BAU-Bezirksverbandsvorsitzende. Deshalb müsse der Arbeitgeber für trockene und geschützte Räume wie Baustellenwagen oder geheizte Container sorgen. „Die Männer müssen sich wenigstens zwischendurch aufwärmen können“, fordert der Gewerkschafter. Spart der Arbeitgeber an der Sicherheit, verwandeln Eis und Schnee die Baustelle schnell in eine gefährliche Rutschbahn. Deshalb müssten die Arbeitgeber dafür sorgen, dass Wege, Werkzeuge und Geräte von Eis und Schnee befreit würden. „Sieht die Baustelle wie eine Skipiste aus, sind Unfälle nur eine Frage der Zeit“, so Kreis. Die IG BAU will sich in diesem Jahr verstärkt für den Arbeitsschutz auf Winterbaustellen im Raum Karlsruhe einsetzen. Unter dem Motto „Lass dich nicht verbrennen – erst recht nicht im Winter“ fordert der IG BAU-Bezirksverbandsvorsitzende alle Bauarbeiter auf, Verstöße sofort bei der Gewerkschaft zu melden. Die Margen im Baugewerbe seien knapp. Das dürfe aber nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden: „Wer für seinen Profit die Gesundheit seiner Beschäftigten riskiert, muss zur Rechenschaft gezogen werden“, sagt Kreis.
Karlsruhe