Was steckt in unserer heutigen, pluralistischen Zeit hinter diesem Körperbild? Wenn man Frauen dazu befragt, hört man ganz schnell ein kulturelles Klischee, das den Männern unterstellt wird: Männer halten angeblich nur große Brüste für attraktiv, so schildern die Karlsruher Unterwäsche-Unternehmer das Problem unserer Gesellschaft.
"Es gibt Diskussionsbedarf"
"Aber immer wenn wir Männer darauf ansprechen, finden die in der Regel kleine Busen großartig", so heißt es weiter. Natürlich gebe es immer mehr Frauen, die ihre kleine Oberweite wunderbar finden. Und selbstverständlich sei die Wahl der Unterwäsche eine Frage des persönlichen Stils. Trotzdem: In der breiten Öffentlichkeit und gerade auch bei jungen Frauen hat der kleine Busen unterschwellig ein negatives Image. "Hier gibt es einen Diskussionsbedarf rund um die Themen Selbstwahrnehmung und Schönheitsbegriff", appelieren die Verantwortlichen von AIKYOU.
Üblicherweise finde man auf dem Markt fast nur brustvergrößernde BHs. Dabei werde auch suggeriert, dass ein kleiner Busen "ein Problem" darstelle, das dann beispielsweise mit 200 Prozent Push-Ups gelöst werde. Frauen erhalten so von Jugend an die Botschaft, dass sie hier mithalten müssen, so AIKYOU.
Das 2011 gegründete Karlsruher Unternehmen hat es sich zum Ziel gemacht, Unterwäsche für kleine Oberweiten zu designen, mit speziellen Schnitten, "die kleine Brüste feminin und sexy aussehen lassen" - puristisch und ganz ohne Push-Up: "Denn kleine Brüste sind toll, so, wie sie sind", so die Gründerinnen Bianca Renninger und Gabriele Meinl. Eröffnet werden soll der Shop im Osten Karlsruhes am 17. April.