"Pferdefleisch schmeckt wie Rindfleisch", weiß Gregorio Rachele, Besitzer eines Großhandels für Fleisch und Wurst und einziger Pferdemetzger in Karlsruhe. "Dass Pferdefleisch süß schmeckt, ist ein Mythos", sagt Rachele gegenüber ka-news. Seit zehn Jahren verkauft er Fleisch und Wurst - jeden Mittwoch gibt's was vom Pferd.
Hohe Nachfrage - vor allem von älteren Kunden
Gulasch, Braten oder Salami: Seit dem der Pferdefleisch-Skandal die Schlagzeilen bestimmt, bekommt auch Rachele mittwochs mehr Besuch. "Ja, die Nachfrage nach Pferdefleisch ist gestiegen", bilanziert er. Es seien vor allem ältere Menschen, die vermehrt Pferdefleisch kaufen würden. "Sie erinnern sich wohl an früher, an das was sie als Kind häufiger gegessen habe", so der Metzger. Besonders beliebt seien momentan Pferde-Steaks.
Das Fleisch stamme von Pferden aus der Region und habe laut Rachele seine Vorteile: Es sei reich an Eisen, fettarm und besitze einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäure. Außerdem sei es günstiger als Rindfleisch.
Die falsch deklarierte Tiefkühllasagne mit Pferdefleisch sei nicht nur Betrug, sondern auch kein typisches Pferdefleischprodukt, so der gebürtige Italiener. "Pferdelasagne kenne ich nicht. Ich habe auch in Italien noch nicht davon gehört." Pferdefleisch eigne sich eher für Sauerbraten, Rouladen, Gulasch oder Steaks.