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Karlsruhe: Karlsruher Grüne wollen Kraftwerksblock 7 am Rheinhafen abschalten

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Karlsruher Grüne wollen Kraftwerksblock 7 am Rheinhafen abschalten

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    2011 bereits im Bau umstritten: Block 8 des Rheinhafendampfkraftwerks in Karlsruhe.
    2011 bereits im Bau umstritten: Block 8 des Rheinhafendampfkraftwerks in Karlsruhe. Foto: ERS/Archiv

    "Das neue Kohlekraftwerk emittiert in großem Umfang gesundheitsschädliche Stickoxide und Feinstäube. Da es schon heute regelmäßig zu Überschreitungen der EU-Luftreinhaltewerte in der Innenstadt kommt, sind zusätzliche Belastungen für uns nicht akzeptabel", so Fraktionssprecherin Bettina Lisbach.

    "Wir werden die Entwicklung der Luftschadstoffsituation in Karlsruhe anhand der stationären Schadstoffmessstationen genau im Blick behalten und uns gegenüber der EnBW weiterhin für die Stilllegung von RDK7 einsetzen." Auch wäre eine Information der Öffentlichkeit über die im Mai erfolgte Inbetriebnahme von RDK8 angemessen gewesen.

    EnBW: "RDK 8 modernes und effizientes Kraftwerk"

    "RDK 8 ist eines der weltweit modernsten und effizientesten Kraftwerke. Die spezifischen CO2-Emissionen liegen mit zirka 740 Gramm pro Kilowattstunde deutlich unter dem Mittelwert deutscher Steinkohlekraftwerke", heißt es von der EnBW auf Anfrage von ka-news. "Vergleicht man den CO2-Ausstoß von RDK 8 mit dem Weltdurchschnitt vorhandener Kohlekraftwerke, so erreicht RDK 8 in diesem Vergleich sogar um 33 Prozent geringere CO2-Emissionen", lautet die Stellungnahme des Unternehmens zur Grünen-Kritik. Weiterhin steigere die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Fernwärme bei RDK 8 die Effizienz und vermeide zusätzlich sowohl Schadstoffbelastungen als auch CO2-Emissionen.

    Die Vorwürfe einer mangelnden Informationspolitik weist EnBW zurück: "Seit dem Beginn der Baumaßnahmen wurde die Presse regelmäßig über alle Aktivitäten und über die weitere Vorgehensweise informiert", teil der Konzern über einen Pressesprecher mit. "Die beginnenden Inbetriebnahme, Aktivitäten und deren Fortschritt wurden kommuniziert." Die offizielle Inbetriebnahme von RDK 8 sei im Rahmen eines "Tag der offenen Tür" geplant, der Anfang Oktober stattfinden soll.

    Grüne fordern "Gesamtkonzept" für RDK 7

    Einige Wochen vor der im Mai erfolgten Inbetriebnahme von RDK 8 hatten die Grünen nach eigenen Angaben zusammen mit ihren Karlsruher Bundestags- und Landtagsabgeordneten in einem Brief an die EnBW darauf gedrängt, für RDK7 ein Ausstiegs- oder Stillegungskonzept, um Karlsruhern eine konkrete Perspektive zur Verbesserung der Luftqualität in Aussicht zu stellen.

    Die Grüne-Fraktion will sich in einem nächsten Schritt an die Landesregierung wenden und dort für ihr Anliegen werben, gibt sie in ihrer Pressemitteilung bekannt. Sie unterstützt Umweltminister Franz Untersteller darin, für eine Übergangszeit, die Rahmenbedingungen für den Betrieb von Gaskraftwerken zu verbessern. So könnte die gasbefeuerte Bestandsanlage RDK 4 als Reserve dienen und damit RDK 7 ersetzen, lautet der Grünen-Vorschlag. "Wir brauchen ein Gesamtkonzept für die Altanlagen der EnBW im Rheinhafen, das eine sukzessive Reduktion der Schadstoff- und Klimabelastungen als Ziel verfolgt und konkrete Schritte zu dessen Umsetzung festschreibt", so die Fraktion.

    Vonseiten der EnBW heißt es auf die Frage nach einem Ausstiegs- oder Stilllegungskonzept: "Block 7 wird auch künftig gemäß den Erfordernissen am Strommarkt eingesetzt und zur Sicherstellung der Fernwärmeversorgung für die Stadt Karlsruhe benötigt."

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