Langsam aber sicher neigt sich der Sommer dem Ende entgegen, zumindest was die Karlsruher Freibäder angeht. Am Sonntag, 9. September ist Schluss mit Open-Air-Schwimmen - außer im Sonnenbad. Die Saison, die am 5. Mai angefangen hat, verlief aus Sicht von Bürgermeister Martin Lenz und Geschäftsführer der Bäder, Oliver Sternagel, mehr als zufrieden: 32 Prozent mehr Besucher verzeichnen die Bäder, durch steigende Einnahmen sinken die Zuschüsse der Stadt und im Vergleich ist der Gewinner der Saison das Turmbergbad.

"Wir sind natürlich sehr wetterabhängig, von daher können wir nichts dafür, dass so viele Gäste gekommen sind", sagt Oliver Sternagel im Rahmen des Pressegesprächs lachend. "So viele Gäste", das heißt konkret in Zahlen: 573.167 Personen haben die vier Karlsruher Freibäder in der aktuellen Saison besucht. "Bis Sonntag rechnen wir mit 600.000 Besuchern!"

Vor allem das Turmbergbad in Durlach scheint die Schwimmer überzeugt zu haben: Im Vergleich zum Vorjahr kamen hier 33 Prozent mehr Gäste (151.112). "Das war sogar besser als der Supersommer von 2003!", so Bürgermeister Lenz. Alle Bäder zusammen können ein Plus von 32 Prozent verbuchen. Kein Wunder, war es doch schon vor der Eröffnung der Bäder im Mai schön warm.

Doch ein Drittel mehr Gäste heißt nicht automatisch ein Drittel mehr Umsatz. "Wir haben viele Stammgäste. Diese haben eine Saisonkarte, das heißt, sie zahlen einmal und kommen aber öfter", so Sternagel, "da sind uns die regelmäßig zahlende Gäste, die Tageskarten kaufen, natürlich lieber."

Wenn auch kein Drittel - ein Plus konnten die Freibäder dennoch erwirtschaften: Rund 250.000 Euro mehr klingelten in der Bäderkasse. Eine genaue Summe könne jedoch erst Anfang kommenden Jahres genannt werden, "wenn die Jahresbilanz ansteht".

Der größte Faktor in der Abrechnung sind für die Bäder GmBH die Mitarbeiter: Davon haben sie an der Zahl über 200. "Doch an der Sicherheit der Badegäste können wir nicht sparen, das ist das Wichtigste", so der Bäder-Chef. "Sonst hätten wir ein Hallenbad schließen müssen, um das Personal abzuziehen, es war auch knapp davor - aber glücklicherweise mussten wir das nicht!"

Den beiden Verantwortlichen Lenz und Sternagel ist wichtig zu betonen, dass die Karlsruher Bäder GmbH immer weniger Zuschüsse seitens der Stadt braucht. "Der Deckungsgrad lag 2002 bei gerade mal 32 Prozent, 2017 waren es über 65", sagt Bürgermeister Martin Lenz bei dem Pressetermin im Sonnenbad.

"Da sieht man, wie der große Besucherandrang dafür sorgt, dass wir kostendeckend arbeiten. Ein Drittel bleibt offen - das ist ein Zuschussbedarf für den Steuerzahler von nur fünf Millionen Euro im Jahr. Das kann sich bei zwölf Bädern, die wir haben, sehen lassen. Da sind wir bundesweit an der Spitze!", so der Bürgermeister gegenüber ka-news weiter.
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