Demnach seien deutlich weniger Menschen auf das Arbeitslosengeld angewiesen, fast 5.000 Frauen und Männer hätten eine Erwerbstätigkeit aufgenommen. Dies bedeute, dass diese Personen nicht mehr oder nicht mehr vollumfänglich auf die Leistungen nach dem SGB II angewiesen seien. Die Zahl der arbeitslosen SGB II-Kunden aus dem Stadtkreis Karlsruhe konnte bis Dezember 2008 im Vergleich zum Vorjahresmonat um zirka 300 auf 6.056 gesenkt werden. Der Anteil - gemessen an allen Arbeitslosen aus dem Stadtkreis - liegt bei 68 Prozent.
Um die Grundsicherungsleistung zu erhalten, müssen die Antragssteller im Alter zwischen 15 und 65 Jahre, hilfebedürftig und erwerbsfähig sein.
Da das Arbeitslosengeld II (Alg II) nicht nur auf den einzelnen Antragssteller, sondern auf sogenannte Bedarfsgemeinschaften abhebt, zahlte das Jobcenter Stadt Karlsruhe zuletzt an 10.538 Bedarfsgemeinschaften mit insgesamt 18.781 Personen Leistungen nach dem SGB II. Dies sind 250 Bedarfsgemeinschaften und rund 850 Leistungsempfänger weniger als noch Ende des Jahres 2007. Die Ausgaben für diese Leistungen beliefen sich auf rund 93 Millionen Euro. Dies bedeutet ein Rückgang bei den Leistungen zum Lebensunterhalt gegenüber dem Jahr 2007 um etwa 1,5 Millionen Euro. Die Aufwendungen für Unterkunft sind trotz gestiegener Energiekosten um fast 100.000 Euro zurückgegangen.
Kurzzeitarbeitslose mit abgeschlossener Berufsausbildung profitieren am meisten
Letztes Jahr konnten insgesamt 14.082 Leistungsempfänger neu registriert worden. Aber auch 15.300 konnten aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet werden. Ursächlich für den Rückgang sei die intensive Beratung und Betreuung durch die Persönlichen Ansprechpartner – kurz PAP – des Jobcenters. Erfahrungsgemäß profitieren von einer konjunkturellen Belebung vorrangig Kurzzeitarbeitslose mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung.
Durch das konsequente Fördern und Fordern konnten auch Langzeitarbeitslose mit oft mehreren Vermittlungshemmnissen am wirtschaftlichen Aufschwung im Jahr 2008 teilhaben und in sozialversicherungspflichtige Jobs vermittelt werden. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen beim Jobcenter Stadt Karlsruhe konnte im Jahresverlauf unter 400 Personen gehalten werden.
Durch eine intensive Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Arbeitsagentur Karlsruhe wurden 278 Jugendliche des Jobcenters in Ausbildung integriert.
Fast 14 Millionen Euro Eingliederungsmittel
Für SGB II-Kunden aus dem Stadtkreis Karlsruhe wurden 2008 über 14 Millionen Euro für Eingliederungsmaßnahmen investiert. Insgesamt wurden damit zirka 8.400 Personen gefördert. Die Bandbreite ist dabei vielschichtig. Insbesondere erwähnenswert ist hierbei die Steigerung bei der Qualifizierung um über 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zusätzlich waren 3.283 Personen in Arbeitsgelegenheiten/Zusatzjobs beschäftigt beziehungsweise wurden gefördert. Die vielfach als „Ein- Euro- Jobs“ bezeichneten Maßnahmen sollen zum neuer Kenntnisse beitragen.
Im Regelfall erhalten die Teilnehmer Mehraufwand 2 Euro pro Stunde neben ihren Grundsicherungsleistungen. Neben den Eingliederungsmitteln des Bundes wurden für sogenannte flankierende Eingliederungsmaßnahmen (Betreuung minderjähriger Kinder oder die häusliche Pflege von Angehörigen, Schuldnerberatung, psychosoziale Betreuung und Suchtberatung) zusätzlich über eine Million Euro kommunale Mittel eingesetzt.
Alle Arbeitslosengeld II-Kunden, die ihren Wohnsitz im Stadtkreis haben, werden vom Jobcenter Stadt Karlsruhe betreut. Zur Sicherstellung einer besseren Kundennähe hat das Jobcenter insgesamt drei Standorte in der Brauerstraße, beim Rathaus-West und in Durlach.