"Die schlechten Prognosen hinsichtlich der Wirtschaftskrise trafen nicht ganz so dramatisch ein, wie erwartet", erläuterte Alfred Dietz, Geschäftsführer der ARGE Karlsruhe. Die Arbeitslosenquote belief sich im Berichtsmonat auf 6,5 Prozent. Im baden-württembergischen Vergleich rangiert Karlsruhe damit im Mittelfeld. Dies gilt auch für die Zahl der Hartz -IV-Bezieher, die in Karlsruhe einen Anteil von 6,9 Prozent ausmachen.
Allein im Jahr 2009 haben mehr als 2.800 Frauen und Männer aus Karlsruhe eine Erwerbstätigkeit oder Ausbildung aufgenommen. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen beim Jobcenter der Fächerstadt konnte im Jahresverlauf mit ungefähr 400 Personen auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden.
Die Agentur für Arbeit präsentiert zwei Sonderprogramme zum Berufseinstieg
Für die unterstützenden Leistungen zum Lebensunterhalt und für eine Wohnung wurden rund 96 Millionen Euro ausgegeben. Dies stellt eine Steigerung gegenüber dem Jahr 2008 um fast eine Million Euro dar. Insgesamt wurden insgesamt 13.856 Leistungsempfänger neu registriert. Im Gegensatz dazu konnten jedoch auch 15.181 Menschen aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet werden.
In Eingliederungsmaßnahmen für die Bezieher der Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II) aus dem Stadtkreis Karlsruhe wurden fast 15 Millionen Euro investiert. Insgesamt sind damit an die 6.800 Personen gefördert worden. Rund 58 davon erhielten Zuschüsse auf dem Weg in die Selbstständigkeit.
Betroffener: "Art der Vermittlung ist ein organisiertes Verbrechen"
Außerdem stellte die Agentur für Arbeit zwei Sonderprogramme zum Berufseinstieg vor. Zum einen die "Perspektive 50+", die über 50-jährige wieder in den Arbeitsmarkt integrieren soll und den ESF (Europäischer Sozial Fonds), aus dessen Mitteln alleinerziehenden Müttern eine Ausbildung in Teilzeit ermöglicht werden soll . Für das Jahr 2010 erwartet Hartmut Pleier, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, gute Nachrichten. "Die steigende Konjunktur könnte wesentlich helfen, den Arbeitsmarkt weiter zu verbessern."
Doch nicht alle sind mit dem derzeitigen System der Arbeitsvermittlung zufrieden. Matthias ist arbeitslos und sieht in der Bürokratie, der Gesetzgebung und der Art der Vermittlung "ein organisiertes Verbrechen", von dem er kein Mitglied werden will. "Ich bin mir nicht sicher, ob genügend Geld für die Betreuung ausgegeben wird. Allerdings denke ich auch, dass die Bundesregierung die Agentur für Arbeit besser unterstützen sollte."