In einer Pressemitteilung berichtet die Stadt über die Ergebnisse: Die Analyse aller Kauffälle des Vorjahres, Gutachten und weitere Informationsquellen liefern durchaus Anhaltspunkte für eine Überbewertung von Immobilien, heißt es hier. Dennoch resümiert der Ausschuss in seinem Immobilienmarktbericht 2016, dass keine Anzeichen für das Entstehen oder Bestehen einer Immobilienblase erkennbar sind.
Gebrauchte Wohnungen im Blick
Karlsruhe sei ein begehrter Immobilienstandort, erstmals wurde hier der Wertumsatz von einer Milliarde Euro überschritten, teilt die Stadt weiter mit. Trotzdem ist aufgrund des fehlenden Angebots die Anzahl der Kauffälle 2016 erneut - um rund sechs Prozent – in allen Teilmärkten zurückgegangen. Mit 2.377 Kauffällen sei der bisherige historische Tiefstand 2014 (2.515) nochmals unterboten worden.
Für das Eigenheim, Mehrfamilienhäuser als auch im Erst- und Weiterverkauf von Wohnungseigentum seien zweistellige Preissteigerungen ermittelt worden. Besonders betroffen sei, laut Marc-Simon Vetter von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, der Markt für gebrauchte Wohnungen. Zwischen 2010 und 2016 hätten sich die Preise um 60 Prozent erhöht.
Rund 510.000 Euro für ein Ein-/Zweifamilienhaus
Als erste Richtschnur beim Kauf einer Immobilie kann dem Käufer nach Angaben der Stadt der "typische" Kaufpreis des Immobilienmarktberichtes dienen. So müssten für ein Ein- und Zweifamilienhaus des Baujahres 1975 - bei einem Bodenrichtwert von 500 Euro pro Quadratmeter - im Durchschnitt rund 510.000 Euro bezahlt werden. "Dafür erhält ein Käufer im Schnitt 160 Quadratmeter Wohnfläche und 600 Quadratmeter Grundstücksfläche."
Mit 1.598 Kauffällen seien 2016 acht Prozent weniger Kauffälle für Wohnungs- und Teileigentum beurkundet worden, obwohl sogar geringfügig mehr Erstverkäufe vor dem Notar gelandet seien. Für eine neue, zwischen 81 und 100 Quadratmeter große Wohnung müsse man rund 3.590 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Eine vergleichbar große, zwischen 1975 und 1989 gebaute Wohnung lag laut Pressemitteilung bei 2.380 Euro pro Quadratmeter.
Trend nach oben dürfte anhalten
Der Preistrend nach oben dürfte nach Einschätzung des Gutachterausschusses anhalten. Auch, weil trotz aller Bemühungen, zusätzliche Wohnpotentiale in Karlsruhe zu erschließen, zumindest mittelfristig nicht mit einer drastischen Angebotserweiterung zu rechnen sei.
Die derzeit gültigen Bodenrichtwerte (Stichtag 31. Dezember 2014) für Ein-/Zweifamilien- und Reihenhausgrundstücke würden sich (zum Stichtag 31. Dezember 2016) deutlich erhöhen. Der Ausschuss hat nach eigenen Angaben hierfür eine Preissteigerung von rund 24 Prozent ermittelt.