Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: IHK Karlsruhe zum KSC-Stadion: Gute Investition, falscher Standort

Karlsruhe

IHK Karlsruhe zum KSC-Stadion: Gute Investition, falscher Standort

    • |
    • |
    Eingebettet in den Hardtwald steht das Wildparkstadion.
    Eingebettet in den Hardtwald steht das Wildparkstadion. Foto: Bildstelle der Stadt Karlsruhe

    Für IHK-Präsident Wolfgang Grenke ist das Stadion ein wichtiges Infrastrukturprojekt "mit Auswirkungen auf die gesamte Technologieregion Karlsruhe und auf die regionale Wirtschaft".

    Gutes Image, aber keine Sponsorenbereitschaft

    Das Gutachten habe gezeigt, dass eine deutliche Mehrheit von 85 Prozent der befragten Unternehmen aus der Region im KSC einen wichtigen Imagefaktor und ein wichtiges Aushängeschild für die Region sehen. Doch von Investitionen wie beispielsweise dem Kauf von Namensrechten oder weiterem Sponsoring schien keine Rede zu sein.

    Im Gutachten nicht untersucht wurden Vertragsoptionen zwischen dem KSC und der Stadt Karlsruhe, denn das sei deren Aufgabe. "Unsere gesetzliche Aufgabe als IHK ist es, Politik und Verwaltung zu beraten", so Grenke. Man gebe nun die klare Botschaft aus, dass eine endgültige Einigung hermüsse. "Wir sind keine Schiedsrichter im Streit zwischen Stadt und KSC, wir wollen nur Informationen liefern."

    In Anbetracht der aktuellen Tendenz in Richtung Neubau des Stadions am alten Standort sei selbstverständlich mit Einnahmenverlusten zu rechnen. Auch hier hat das Gutachten eine Hochrechnung erstellt, die für eine zweijährige Bauzeit insgesamt einen Verlust von rund 3,15 Millionen prognostiziert. Gerechnet wurde dabei mit einer Zuschauerkapazität von maximal 15.000 Plätzen während der Bauphase. 15.000 Plätze entsprächen exakt den Vorgaben der DFL in Sachen Mindeskapazität in der Zweiten Bundesliga. Berechnet wurde die Schätzung mit Hilfe von Zuschauerzahlen und den Pro-Kopf-Einnahmen aus den vergangenen beiden Zweitligasaisons.

    Untere Hub und Mastweide bringen mehr Einnahmen

    Berücksichtigt wurden in dem Gutachten zudem noch drei Standorte - im Juli war noch keine Einigung in dieser Frage in Sicht, da sich KSC-Präsidium und Stadt erst im Oktober für den Standort Wildpark entschlossen und auch der Gemeinderat diese Tendenz zeigte. Wenig verwunderlich zeigte sich, dass mit einem Stadion an der Mastweide oder Untere Hub mehr Geld zu machen wäre. An dem Einnahmenplus von 1,4 bis 2 Millionen Euro zeige sich, wo sich die Mehrkosten für einen anderen Standort aufrechnen würden.

    Das Plus ergibt sich laut dem Gutachten vor allem aus zusätzlichen Einnahmen aus den Namensrechten des neuen Stadions. Während für den Wildpark eine Schätzung von 650.000 bis 950.000 Euro angegeben wird, käme man beispielsweise an der Mastweide zu Einnahmen in Höhe von bis zu 1,8 Millionen Euro. Auch beim Verkauf von Business Seats und Logen schlügen bei der Unteren Hub oder der Mastweide deutliche Mehreinnahmen zu Buche.

    Doch: "Wir geben zu diesem Thema nur unsere Meinung, entscheiden müssen andere", kommentierte Grenke. Mit dem Gutachten liefere man eine gute Grundlage auf die wirtschaftliche Sichtweise.

    Alle Artikel zum Thema Stadionbau finden Sie in unserem Dossier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden