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Karlsruhe: Heiße Nadel für den guten Zweck: Mützen made in Karlsruhe

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Heiße Nadel für den guten Zweck: Mützen made in Karlsruhe

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    Wollmützen in allen Farben fertigt die Karlsruher Hochschulgruppe Enactus KIT gemeinsam mit Karlsruher Seniorinnen an.
    Wollmützen in allen Farben fertigt die Karlsruher Hochschulgruppe Enactus KIT gemeinsam mit Karlsruher Seniorinnen an. Foto: sas
    Wollmützen in allen Farben fertigt die Karlsruher Hochschulgruppe Enactus KIT gemeinsam mit Karlsruher Seniorinnen an.
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    "Eigentlich kann ich ja gar nicht so gut stricken", bekennt Gerda Stiefvater grinsend. Dabei sieht die dunkelblaue Mütze, die die rüstige Dame mit ihrem Nadelspiel strickt, doch gar nicht so schlecht aus. Neben ihr klappert Gerda Wenke mit den Stricknadeln und knüpft den Faden zu einer beigefarbenen Mütze. Die beiden Damen sind zwei der rund zehn Damen aus verschiedenen Senioren-Gruppen des Diakonischen Werks Karlsruhe, die die wolligen Kopfbedeckungen für den guten Zweck stricken. Der Erlös soll dem Kinderhospizdienst Karlsruhe zugute kommen.

    Die Idee zum Projekt, das den Namen "Wollwerk" trägt, stammt von der Hochschulgruppe Enactus KIT. Die Gruppe organisiert "soziale Projekte, mit denen wir etwas bewegen wollen", erklärt Christina Zehnter, die gemeinsam mit drei Kommilitonen das Projekt aus der Taufe gehoben hat. "Außerdem wollten wir zwei Generationen an einen Tisch bringen. Und stricken ist mittlerweile nicht nur bei älteren Leuten beliebt", schmunzelt sie. Anfangs sei es bei den Studenten mit dem Stricken nicht weit her gewesen. Mittlerweile greifen sie ab und an auch selbst zur Nadel. Die Mützen überließen sie jedoch lieber den Fachfrauen.

    Das Ergebnis echter Handarbeit sind bunte Strickmützen in verschiedenen Mustern. Qualität spielt dabei nicht nur bei der Herstellung eine wichtige Rolle. "Wir benutzen hochwertige Schurwolle, gemischt mit Polacryl-Fasern und teilweise Alpaka-Fasern", erklärt Martin Langer, der für die Materialbeschaffung verantwortlich ist. Mit Wolle hatte der Student vorher nichts zu tun, ist mittlerweile aber zum Fachmann geworden. "Ich muss ja wissen, um was es geht, wenn ich mit Lieferanten über Wolle verhandle", sagt er.

    Bisher rund 80 Strickmützen in echter Handarbeit

    Experten sind alle Beteiligten mittlerweile geworden. Das Stricken läuft bei Gerda Stiefvater und Gerda Wenke jetzt wie geschmiert. Selbst den Studenten sind rechte und linke Maschen nicht mehr allzu fremd. "Die Damen haben uns schon ein bisschen was gezeigt", erzählt Christine Zehnter. "Für eine Mütze reicht es leider noch nicht. Das ist noch verbesserungswürdig." Die Begeisterung für das Projekt hat sich bisher jedenfalls gelohnt. Bis Weihnachten hat "Wollwerk" rund 80 Mützen gestrickt und verkauft. Vor allem als Weihnachtsgeschenk seien sie sehr beliebt gewesen, freut sich Zehnter.

    Im Dezember hat sich das Projekt beim Karlsruher Christkindlesmarkt und bei der Adventsfeier des Diakonischen Werks Karlsruhe mit seinen Werken präsentiert. Dort seien die Besucher begeistert gewesen und hätten sich gefreut, dass es ein solches Projekt gibt. Deshalb steht für die Studenten und die fleißigen Strickerinnen fest: "Wir wollen unbedingt weitermachen."

    Gibts im Sommer den Strick-Bikini?

    Nach einer kurzen Pause wird jetzt weitergestrickt - zumindest noch die nächsten Wochen. Auch in der heißen Jahreszeit soll den Stricknadeln keine Pause gegönnt werden. "Wir wollen auch im Sommer weitermachen. Welche Produkte und Modelle dann aus den Knäulen entstehen sollen, steht allerdings noch nicht fest. Ob womöglich bald ein Strick-Bikini von "Wollwerk" auf den Markt kommt, ist auch noch nicht klar. Bis dahin will das Team erstmal weiter Wollmützen produzieren und verkaufen.

    Derzeit können Strickmützenliebhaber aus vier Modellen in 40 Farben und zwei verschiedenen Wollqualitäten ihre ganz individuelle Mütze stricken lassen. Bestellungen nimmt "Wollwerk" über seine Facebook-Seite und per E-Mail entgegen. Wer etwas Außergewöhnliches haben möchte, kann auch ganz individuelle Wünsche äußern. "Wir sind offen für spezielle Wünsche und versuchen immer, die auch zu erfüllen", versichert Zehnter. Der Winter kann also beruhigt wieder kommen.

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