Überall um Karlsruhe herum eröffnen Einkaufszentren auf der sprichwörtlichen "grünen Wiese". Dort ist genügend Raum für Parkplätze, die auch oft kostenlos sind. Die City Initiative Karlsruhe möchte der Käuferflucht aus der Innenstadt nun zusammen mit dem Stadtmarketing entgegenwirken. Mit einem neuen Parkmünz-System ist es ab kommenden Montag, 25. Juli, möglich sich durch Einkäufe Bonusmünzen zu erwerben, die im Kassenautomat der Parkhäuser einen Wert von 50 Cent erhalten. Der Name dieser Münzen ist - was sonst - "Karlsruher".
Im Marketingbereich zulegen
Im Klartext: Bei einem Einkauf in einem teilnehmendem Unternehmen beziehungsweise bei der Inanspruchnahme einer Dienstleistung, wie zum Beispiel eines Beratungsgesprächs bei einer Bank, werden gemessen am Preis "Karlsruher" rausgegeben. Wer bei Papier Fischer einen Einkauf für 20 Euro tätigt, bekommt einen "Karlsruher" und damit 50 Cent Preisnachlass im Parkhaus. 85 Prozent aller Karlsruher Parkhäuser nehmen an dieser Aktion teil, und auch über 100 Unternehmen konnten bisher gewonnen werden.
"Wir müssen auf Grund der aktuellen Situation das Parken günstiger machen", so Sascha M. Binoth, Citymanager der Stadtmarketing Karlsruhe GmbH, bei der heutigen Vorstellung der Aktion vor der Presse und weiter "Wir legen aktiv im Marketingbereich zu, um die Attraktivität von Karlsruhe als Einkaufs- und Erlebnisstadt zu erhöhen".
50.000 "Karlsruher" wurden geprägt
Welche Rolle dabei das Pkw spielt, machte Gabriele Calmbach-Hatz, Vorsitzende der City Initiative Karlsruhe, anhand einer statistischen Erhebung deutlich. So lasse ein KVV-Fahrer durchschnittlich 46 Euro bei einem Stadtbesuch, wohingegen sich ein Pkw-Fahrer den Innenstadtbesuch 100 Euro kosten lasse. Doch langfristig "sollten auch Straßenbahnfahrer ihren Nutzen haben", so hofft die City Initiative, dass das "Karlsruher"-Münzsystem schon bald auch von der Stadt aufgegriffen wird und das Einsatzspektrum auf die KVV oder Taxibetriebe ausgeweitet werden.
Momentan wurde der "Karlsruher" in einer Auflage von 50.000 Münzen geprägt. Der Rabatt pro Münze wird zu 20 Prozent von den Parkhäusern und zu 80 Prozent von den teilnehmenden Unternehmen übernommen. Die Kosten für die Prägung sowie den Umbau der Kassenautomaten betrug 100.000 Euro, an denen sich die Stadt Karlsruhe bislang nicht beteiligte.