„Dies bestätigt unsere Philosophie, im Sinne des genossenschaftlichen Gedankens die Wirtschaftskraft unserer Anteilseigner zu stärken anstatt den eigenen Unternehmensgewinn zu maximieren“, sagte Klaus-Peter Bruns, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Fiducia.
Der Umsatz blieb mit rund 632 Millionen Euro annähernd auf Vorjahresniveau. „Aufgrund der Tatsache, dass wir trotz umfangreicher Preissenkungen in den Vorjahren sowie der jüngsten Sonderzahlung unseren Umsatz weiter stabil gehalten haben, können wir wieder von einem erfolgreichen Geschäftsjahr sprechen“, betonte Bruns. Im April 2010 hat die Fiducia ihre Preise nochmals gesenkt und ihre Partnerbanken dauerhaft um 30 Millionen Euro entlastet. Seit 2003 hat die Fiducia damit Kostenvorteile von insgesamt fast 150 Millionen Euro pro Jahr an ihre Institute weitergegeben.
Gute Chancen für IT-Fachleute
Der Bilanzgewinn des zurückliegenden Geschäftsjahres von über 7 Millionen Euro ermöglicht es der Karlsruher Rechenzentrale zudem, ihren Anteilseignern wie gewohnt eine Dividende auf Vorjahresniveau von 3,60 Euro je Stückaktie zu zahlen. Die Hauptversammlung hatte diesem Antrag am Donnerstag, 17. Juni, zugestimmt. Getragen wird die Fiducia IT AG im Wesentlichen von rund 700 Volksbanken und Raiffeisenbanken, die gleichzeitig Anteilseigner und Kunden ihres IT-Dienstleisters sind.
Mit Blick auf die Zahl der Mitarbeiter sieht sich die Fiducia nach Jahren der Konsolidierung nun gut aufgestellt. Als einer der größten Arbeitgeber der Stadt beschäftigt das Unternehmen am Sitz in Karlsruhe rund 2.400 Menschen, die Niederlassung München zählt gut 500 Mitarbeiter. „Vor dem Hintergrund wegweisender Projekte, aber auch der permanenten Weiterentwicklung unseres Kernbanksystems agree suchen wir derzeit sogar rund 70 hochqualifizierte IT-Fachleute, denen wir langfristige Perspektiven bieten“, sagte Bruns.
Strategisches Wachstum auf genossenschaftlichen Finanzverbund ausgerichtet
Als IT-Competence-Center der genossenschaftlichen Gruppe richtet die Fiducia IT AG den Schwerpunkt ihres strategischen Wachstums auch künftig primär auf den genossenschaftlichen Finanzverbund aus. „Unser zentraler Ansatz ist es, das Angebot auszuweiten, den Nutzen für unsere Partnerinstitute zu steigern und damit letztlich deren Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen“, betonte Bruns. Gleichzeitig wolle die Fiducia auch die Unternehmen des Finanzverbundes wie die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die R+V Versicherung oder die Union Investment von den Outsourcing-Leistungen und dem hohen Sicherheitsstandard der Fiducia überzeugen - mit ersten Erfolgen: So überträgt die Union Investment Gruppe den kompletten Betrieb der IT-Infrastruktur und der Applikationen für den Investment-Prozess sukzessive in die Rechenzentrale des Karlsruher IT-Dienstleisters.
Aber auch dem Blick über den genossenschaftlichen Tellerrand hinaus verschließt sich die Fiducia nicht. So übernimmt die Fiducia für die delvin GmbH (München), eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Bayerischen Beamten Versicherung AG, in den nächsten sieben Jahren den Betrieb der Mainframe-Anwendungen. „Unsere Akquise-Erfolge belegen, dass die Fiducia ihren Partnern und Kunden ein attraktives Angebot zu absolut marktgerechten Preisen bieten kann“, sagte Bruns, der vor allem im genossenschaftlichen Finanzverbund noch großes Marktpotenzial für das Unternehmen sieht.
Deutschlandweit eines der leistungsfähigsten Druck- und Kuvertierzentren
Die Fiducia IT AG steht ihren Partnerinstituten nicht nur als IT-Dienstleister zur Verfügung. Mit ihrem Druck- und Kuvertierzentrum in Karlsruhe zählt sie auch hier zu den leistungsfähigsten Anbietern und setzt seit 2009 mit einem neuen Digital-Vollfarbdruck-Verfahren bundesweit Maßstäbe. Fiducia-Kunden können dabei direkt von ihrem jeweiligen Standort aus Vollfarbdrucke, etwa Produktflyer, in Auftrag geben, die dann automatisiert den üblichen Banksendungen wie Kontoauszügen oder Kreditkartenabrechnungen in die Kuverts beigesteuert werden.
Insgesamt nutzen rund 1.500 Kunden das Angebot des Druck- und Kuvertierzentrums, in der Hauptsache Volksbanken und Raiffeisenbanken, aber auch öffentlich-rechtliche Institute, Privatbanken sowie Unternehmen verschiedener Branchen. Alleine im Geschäftsjahr 2009 lag die Zahl der gedruckten DIN A4-Seiten bei über 400 Millionen, gut 150 Millionen Kuverts wurden damit befüllt.
Neue Mitglieder im Aufsichtsrat
Bei der Fiducia-Hauptversammlung am Donnerstag, 17. Juni, legten Klaus-Dieter Rohlfs, Vorstandsmitglied der BBBank eG, Karlsruhe, sowie Reinhold Schreck, Vorstandsvorsitzender der VR Bank Südpfalz eG, Landau, ihr Aufsichtsratsmandat nieder. Beide waren zuvor aus ihrem Hauptamt in den Ruhestand verabschiedet worden. Zu ihren Nachfolgern im Amt wählte die Hauptversammlung Gerhard Roßwog, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes e. V., Karlsruhe, sowie Gerd Velhagen, Vorstandsmitglied der Bank 1 Saar eG, Saarbrücken.