Zwischen Karotten, Kartoffeln, Eiern der Größe M und Kiwis gibt es auf dem Markt nun also auch Koffein - und das von einem Fahrrad serviert. Denn Stefan Kienler hat mit seinem Coffee-Bike alles dabei, was das Herz von Kaffeeliebhabern höher schlägen lässt: die Handsiebdruckmaschine für aromatischen Espresso, Latte Macchiato oder ganz einfachen Kaffee ist dabei das Herzstück.
Coffee-Bike: Handsiebdruckmaschine soll Aromen freisetzen
Seit einem Jahr radelt Kienler zu Hochzeiten, Festen oder Betriebsfeiern, erklärt er im Gespräch mit ka-news. Begonnen hatte der 37-Jährige in seiner Heimatgemeinde Pfinztal. Für den passionierten Radler und ehemaligen Triathleten war es dort aber auf Dauer zu hügelig - ein Umzug seines Coffee-Bikes nach Karlsruhe war unvermeidlich. Denn wenn Kienler in die Pedale tritt, sollte es besser eben sein: Mit Wassertank, Kaffeemaschine, Akku, Gastank und den anderen Utensilien wiegt das besondere Fahrrad anfänglich um die 500 Kilo.
Doch nicht nur in den Beinen hat der Unternehmer genug Muskelkraft, auch in den Armen braucht er diese: "Die Technik der Maschine ist eine sehr alte und um 1890 entwickelt worden. Der Druck wird nur mit der Hand aufgebaut. Die Langsamkeit setzt dann die Aromen frei", weiß der Kaffee-Experte. Die Bohnen für das Heißgetränk kommen dabei aus Indonesien und tragen das Siegel Bio, versichert er - ebenso wie die Heiße Schokolade und der Tee, die das Angebot erweitern. Nach seinem Umzug nach Karlsruhe - genauer auf den Alten Schlachthof - radelt Kienler nun durch die Karlsruher Oststadt. Beim Tag der Offenen Tür auf dem Gelände des Schlachthofs hofft er dann auf rege Kundschaft.
Coffee-Bike ist in der Oststadt unterwegs
Die Idee für diesen außergewöhnlichen Dienst hatte er, nachdem er einen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gesehen hatte. "Ich bin das dritte Coffee-Bike deutschlandweit, und das erste in Baden", sagt er weiter. Eigentlich wollte der studierte Textilbetriebswirt eine Maßkonfektion in Karlsruhe eröffnen, entschied sich aber letztlich für eine Entschleunigung und einen Job mit Bewegung. Zwei Monate intensives Fitnesstraining folgten und seither gibt es den Espresso auf Rädern in Karlsruhe. Angewiesen ist er dabei nicht nur auf Open Air-Veranstaltungen, bei denen er mit einer Flamme in der Maschine arbeitet. Dank eines Akkubetriebs fließt der Kaffee auch in geschlossenen Räumen.
Spezialisiert hat sich der 37-Jährige dabei auf Feste, Hochzeiten und Firmenfeiern, für die man ihn und sein Coffee-Bike mieten kann. An öffentlichen Plätzen wie im Schlossgarten und der Innenstadt darf Kienler aufgrund städtischer Restriktionen derzeit keinen Kaffee verkaufen. Deshalb ist er auf dem Markt mit Standgebühr oder auf private Gelände angewiesen, auf denen er den heißen Espresso und Co. verkaufen kann. Unterschlupf findet er deshalb aktuell auf dem Alten Schlachthof und bei einem Fahrradgeschäft an der Ecke Tulla- und Gerwigstraße. Informationen zu dem Franchiseunternehmen und zum Karlsruher Coffee-Bike gibt es auf Facebook und im Internet.