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Karlsruhe: Es bläst zu wenig in Karlsruhe: Stadtwerke kaufen "Wind" für 3.000 Haushalte

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Es bläst zu wenig in Karlsruhe: Stadtwerke kaufen "Wind" für 3.000 Haushalte

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    Ferdinand Rust produziert in seinen Windparks den Windstrom, der 3.000 Karlsruher Haushalte versorgen soll.
    Ferdinand Rust produziert in seinen Windparks den Windstrom, der 3.000 Karlsruher Haushalte versorgen soll. Foto: (feb)

    "Karlsruhe ist mit Sonne gesegnet, aber nicht mit Wind", bekräftigte Karl Roth, Geschäftsführer der Stadtwerke. "Deshalb fällt heute der Startschuss bei den Stadtwerken für die Gewinnung regenerativer Energien durch Wind." Um dem Ziel "50 Megawatt Leistung durch Windkraft bis zum Jahr 2020" näher zu kommen, wurde am Mittwoch der Kauf von drei Megawatt unter Dach und Fach gebracht. Damit sollen rund sieben Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr für 3.000 Haushalte erzeugt werden. Die Stadtwerke haben sich die Beteiligung an der Gesellschaft Windpool eine Million Euro kosten lassen.

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    "In Karlsruhe gibt es keine guten Bedingungen, um Windenergie zu gewinnen", bedauerte auch Mergen. "Wir wollen die Energiewende aber aktiv angehen, und deshalb haben wir geschaut, wer außerhalb Karlsruhes Windkraft generiert." Denn wie die Bundes- und Landesregierung hat auch die Stadt Karlsruhe ein ambitioniertes Klimakonzept, das eingehalten werden will. Mit der "2-2-2-Formel" soll bis 2020 Stromerzeugung durch regenerative Energien verdoppelt werden. Der Energieverbrauch und der CO2-Austoß sollen jährlich um zwei Prozent reduziert werden.

    "Karlsruhe ist gut dabei", zeigte sich Mergen optimistisch. Aber die Stadt müsse noch einiges zulegen. Roth sprach von einem riesigen Potential der Windkraft, das es zu nutzen gelte. Um bei den Investitionen und der Versorgung auf sicheren Beinen zu stehen, sollen je 25 Megawatt aus sogenannten Onshore-Anlagen und Offshore-Anlagen gewonnen werden. Die ersten drei Megawatt kommen nun aus Onshore-Anlagen - Windparks, die an Land gebaut wurden. Diese Art der Energiegewinnung sei derzeit sicherer, so Mergen und Roth weiter.

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    Die risikoreichere Variante mit Windparks im Meer soll aber auch in den nächsten Jahren mit einer Leistung von 6,5 Megawatt für Karlsruhe folgen. "Für den Windpark Baltic II haben sich die Stadtwerke bereits beworben", sagte Roth. Wie Mergen ergänzte, würden hierfür Kosten von 14 Millionen Euro erwartet, da durch Offshore-Anlagen mehr Energie regeneriert werden könnte. Die Beteiligung an den sieben Windparks der Windpool-Gesellschaft, die aktuell 13 Windräder betreibt, ist nach Mergen und Roth der aktuell schnellste und sicherste Weg um durch Wind Energie zu gewinnen.

    "Windernergie ist die bedeutenste regenerative Energiequelle mit einer erprobten Technik, angemessenen Erträgen und günstigen Voraussetzungen", so Roth. In der Fächerstadt allerdings herrschen keine guten Voraussetzungen für die Energiegewinnung durch Wind. "In Karlsruhe weht der Wind mit durchschnittlich 2,5 bis 3 Metern pro Sekunde. Für die Energiegewinnung müsste er mit mindestens sechs Metern pro Sekunde wehen - eher mit mehr", bedauert indes die Erste Bürgermeisterin. Lediglich die Windräder im Rheinhafen und auf dem Energieberg bilden hier eine Ausnahme.

    Nach Informationen des Geschäftsführers der Stadtwerke beträgt die Windenergie in Karlsruhe derzeit 26 Prozent - Ziel sind 50 Prozent. "Durch den Einkauf der drei Megawatt Leistung für eine Million Euro steigt die Prozentzahl auf 26,5 Prozent." Die Beteiligung der Stadtwerke kann bei positiven Erfahrungen jederzeit erhöht werden.

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