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Karlsruhe: EnBW-Jahresbilanz: 867 Millionen Euro fehlen - Investitionen in Energiewende

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EnBW-Jahresbilanz: 867 Millionen Euro fehlen - Investitionen in Energiewende

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    EnBW-Chef Hans Peter Villis (rechts) und Thomas Kusterer, Mitglied des Vorstands, stellten die Bilanz 2011 vor.
    EnBW-Chef Hans Peter Villis (rechts) und Thomas Kusterer, Mitglied des Vorstands, stellten die Bilanz 2011 vor. Foto: sas

    Zwar legte die EnBW beim Umsatz von 17,5 Milliarden auf 18,8 Milliarden zu und konnte auch den Absatz bei Strom und Gas steigern. Dennoch täuscht das nicht über die Verluste hinweg, die der Konzern angesichts des Wegfalls der Kernenergie verzeichnet. Deshalb stehen nun alle Zeichen auf Investionen in die Zukunft des Unternehmens.

    Ziel: nachhaltige Effizienzsteigerung

    "Die Ergebnisentwicklung erfordert konsequentes Gegensteuern, um Zukunftschancen der EnBW zu sichern", betonte Hans-Peter Villis. So soll unter anderem die finanzielle Stabilität durch die nachhaltige Steigerung der Effizenz gesichert werden.

    Erreichen will das der Konzern zum einen mit Hilfe des Effizienzprojekts Fokus. Darin soll die Struktur des Unternehmens optimiert werden. Dabei sollen beispielsweise auch Maßnahmen greifen, die den Personalaufwand insgesamt reduzieren sollen. Bereits am Ende diesen Jahres soll es tendentiell weniger Personal geben. Dies ergebe sich automatisch aus dem derzeitigen Einstellungsstopp und der natürlichen Fluktuation, erläuterte Thomas Kusterer, Mitglied des Vorstands.

    Gleichzeitig will die EnBW 1,5 Milliarden Euro desinvestieren. Dazu gehört der Verkauf von Anteilen an polnischen Kraftwerken und die Reduzierung der Anteile an der Schweizer Energiedienst Holding. Ebenso ist eine Kapitalerhöhung geplant. "Die Erhöhung ist ein klares Bekenntnis der beiden Hauptaktionäre zum Unternehmen", bewertet Kusterer diese Maßnahme.

    "Wir werden in den nächsten Jahren durch eine Badewanne gehen"

    "In den nächsten zwei bis drei Jahren werden wir durch eine Badewanne gehen", kommentierte Hans-Peter Villis die nahe Zukunft des Energieversorgers. Dieser nimmt an, dass der Gewinn aus dem operativen Geschäft bis 2014 durchschnittlich knapp 15 Prozent geringer ausfallen werde. "Wir gehen davon aus, dass unsere Maßnahmen wirken und wir dann wieder steigende Zahlen haben", ist Vorstand Kusterer überzeugt.

    "Die EnBW will die Energiewende aktiv mitgestalten", kündigte Villis an. Das bedeutet, dass diese ihr Unternehmensportfolio schrittweise umbauen möchte - in Richtung der erneuerbaren Energien und einer CO2-armen Energieerzeugung. "Wir sind mit Abstand das Unternehmen in Deutschland mit dem geringsten CO2-Ausstoß pro produzierter Kilowattstunde", betonte der Vorstandsvorsitzende. Dies soll noch weiter ausgebaut werden.

    100 mögliche Standorte für Onshore-Windparks in Baden-Württemberg

    Gleiches gilt für den Anteil erneuerbarer Energien. "Wir sind mit Abstand das Unternehmen, das am meisten im Bereich der erneuerbaren Energien initiiert hat", sagte Villis. So sei die Unternehmensleitung unter anderem sehr zufrieden mit dem Offshore-Windpark Baltic 1. Dieser produziere mehr als angenommen. "Wir sind froh, dass wir dieses Projekt gewagt haben." Ein weiterer Windpark sei in Planung. Außerdem prüfe die EnBW derzeit zirka 100 mögliche Standorte für Onshore-Windparks in Baden-Württemberg. Flächen für 22 Anlagen seien bereits gesichert.

    Insgesamt plant die EnBW die Investitionen, die im Jahr 2011 1,3 Milliarden Euro betrugen, bis 2014 deutlich zu erhöhen. 4,1 Millliarden Euro will der Energiekonzern investieren. Knapp die Hälfte will dieser in Wachstumsinvestitionen stecken. Der Rest soll in Bestand und Erweiterung fließen. Bis 2030 soll die Hälfte der Stromerzeugung des Konzern aus erneuerbaren Energien-Anlagen stammen.

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