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Berlin/Karlsruhe: EnBW beantragt Verlängerung

Berlin/Karlsruhe

EnBW beantragt Verlängerung

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    Der EnBW-Vorsitzende Utz Claassen verkündete: "Wir betreiben keine wahltaktische Kosmetik. Wir wollen Synergien heben in den Bereichen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Wir stellen deshalb einen kraftvollen Antrag mit echter Substanz."

    "Vorstoß im Einklang mit Zielen des Atomgesetzes"

    Das Wirtschaftsunternehmen will insgesamt 46,9 Terawattstunden (46,9 Milliarden Kilowattstunden) Reststrom von dem Kernkraftwerk Neckarwestheim II (GKN II) auf das GKN I übertragen. Beide Leistungsbetriebe sollen dann gleichzeitig im Jahr 2017 stillgelegt werden. Der Antrag sei ausdrücklich im Atomgesetz verbrieft. Mit dem Antrag werde dabei keine zusätzliche Kilowattstunde Strom erzeugt. "Uns ist die Feststellung wichtig, dass mit der beantragten Reststrommengenübertragung nur eine Umverteilung von Restrommengen und keine generelle Laufzeitveränderung verbunden ist", betonte Dr. Hans-Josef Zimmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der EnBW Kernkraft GmbH.

    Geplante Umgrupierung der Laufzeit von GKN II auf GKN I sowie Laufzeiten der Kernkraftwerke in Philipsburg. (Foto: pr)

    Mit dem Vorstoß "orientieren wir uns an internationalen Maßstäben - und all dies selbstverständlich in vollem Einklang mit dem Wortlaut und den Zielen des Atomgesetzes. Wir stellen heute einen Antrag, der nachhaltig die Sicherheit erhöht, die Wirtschaftlichkeit verbessert, preisentlastende Effekte schafft, die Versorgungssicherheit fördert und wesentlich dem Umweltschutz dient. Damit vertreten wir auch die Interessen unserer Kunden und unserer Umwelt", erklärte Claassen.

    EnBW: Übereiltes Abschalten der Kernkraftwerke wäre fatal

    Erklärung über die Mattscheibe: EnBW-Vorsitzender Professor Dr. Utz Claassen. (Foto: ka-news)

    Die gleichzeitige Beendigung der Atomkraftwerke habe einige Vorteile: Das GKN II würde nicht solitär als letztes Kernkraftwerk in Deutschland laufen, und die Möglichkeiten auf dem Beschaffungsmarkt wie die Wirtschaftlichkeit von Nachbetriebs-, Stillegungs- und Rückbauphase würden sich verbessern. Zudem sei der Betrieb als Doppelblockanlage ein größerer Sicherheitsfaktor. Schließlich gewährleiste der Schritt eine langfristige Sicherung von mehr als 400 Arbeitsplätzen am Standort Neckarwestheim und gleichzeitig den Erhalt eines Wirtschaftsfaktors.

    Claassen pochte darauf, dass "ein Geldfenster und ein Forschungs- und Entwicklungsfenster geöffnet wird, um verbesserte regenerative Technologien und geeignete Speichertechnologien für eine ressourcenschonende und emissionsfreie Zukunft zu entwickeln. Es wäre fatal, wenn wir durch ein übereiltes Abschalten der Kernkraftwerke fossile Erzeugungsstrukturen über Jahrzehnte zementieren würden."

    Umweltschutzverbände, Anti-Atominitiativen und Vertreter unterschiedlicher Parteien haben den Verlängerungsantrag kritisiert. Die Reaktionen auf die beantragte Verlängerung des Alt-Atommeilers lesen Sie morgen bei ka-news.

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