In einem Klassenzimmer der Abteilung Farbtechnik in der Heinrich-Hübsch-Schule füllten die Schüler den mehrseitigen, von der Malerinnung entwickelten Eignungstest aus. Gefragt waren Vorstellungsvermögen, Rechnen, logisches Denken, Farbgestaltung und Farbempfinden. Aus Pforzheim war ein Lehrer mit fünf seiner Schüler angereist, um einen Überblick über deren Eignung zu bekommen. Als einer der ersten Schüler gab Dominik aus der neunten Klasse der Anne-Frank-Schule in Oberreut ab. Er sei fest entschlossen, Maler zu werden. Es sei ein abwechslungsreicher und interessanter Beruf. Einen Praktikumplatz habe er bereits in der Tasche, bestätigte Malermeister Frank Schwarz, der zusammen mit Paolo Costanzo, Beisitzer des Gesellenprüfungsausschusses, die Bögen auswertete. Generell äußerten sich beide etwas enttäuscht über die Leistungen der Jugendlichen in Sachen Deutsch und Mathematik. Vor allem mit dem Dreisatzrechnen hätten die meisten enorme Schwierigkeiten. Die Maler- und Lackiererinnung Mittelbaden hat den Eignungstest vor vier Jahren in Absprache mit dem Staatlichen Schulamt Karlsruhe eingeführt. „Ziel ist, die Neigungen der Schüler rechtzeitig realistisch und praxisnah zu erkennen und einzuordnen, um die Ausbildungs- und Vermittlungschancen der Schüler zu erhöhen“, sagte der stellvertretende Obermeister. Auch das Abbrechen der Lehre soll auf diese Weise verhindert werden. Die Teilnahme am Eignungstest wird mit einer Urkunde bestätigt, die den Bewerbungsunterlagen beigelegt werden soll. „Wir empfehlen den Betrieben, Schulabgänger mit Eignungstest bevorzugt zu behandeln“, so Weis.
Karlsruhe