Wie die IG Metall mitteilt, wurden bei den Gesprächen am vergangenen Freitag zwischen der IG Metall-Verhandlungskommission und der Dräxlmaier-Geschäftsführung in einigen Punkten eine Übereinstimmung erzielt.
So soll die seit Februar 2009 anhaltende Kurzarbeit in Abstimmung mit der Agentur für Arbeit auf die maximale Dauer von 24 Monaten ausgedehnt werden. Der durch Umsatzrückgang und Anpassung der Strukturen bedingte Personalüberhang soll zunächst über das Instrument Kurzarbeit (bereichs- und personenbezogen) abgefedert werden. Weitere Details hierzu werden mit dem Betriebsrat vereinbart.
Keine Lohnerhöhung, kürzere Arbeitszeit
Während der Laufzeit der Kurzarbeit sollen keine betriebsgedingten Kündigungen ausgesprochen werden. Die für den 1.Juli mit der IG Metall vereinbarte Entgelterhöhung von 2,5 Prozent wird zeitlich befristet ausgesetzt. Durch die Kündigung des Sanierungstarifvertrages zum 30. September wird ab 1. Oktober die Wochenarbeitszeit von derzeit 39,5 auf 37 Stunden pro Woche abgesenkt.
Ein Projektteam soll Maßnahmen zur Beseitigung der vorhandenen strukturellen Probleme am Standort Bruchsal erarbeiten. Für die Erarbeitung der einzelnen Maßnahmen werden Teilprojekte gebildet, die sich mit speziellen Themen beschäftigen. In einem weiteren Schritt soll eine Prozessvereinbarung erarbeitet und eine detaillierte Zielstruktur nach Funktionen erstellt werden. Diese Projektteams sollen noch während der Sommerferien ihre Arbeit aufnehmen.
Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bruchsal, Eberhard Schneider, forderte die Arbeitgeber in der Region auf, die Möglichkeit von Qualifikation während der Kurzarbeit mehr zu nutzen als dies bisher der Fall ist. "Darin liegt die Chance auf zielgerichtete Qualifikation, um die Betriebe auf die Herausforderungen von morgen einzustellen. Am Ende profitieren Unternehmen und Beschäftigte im nächsten Aufschwung gleichermaßen", so Schneider. Außerdem werde so der Strukturwandel gefördert und die dafür notwendige Qualifikation bei den Beschäftigten erhalten und aufgebaut.