Im vergangenen Jahr wurden in Grünwinkel nach Unternehmensangaben insgesamt 272.000 Hektoliter Bier produziert und damit 43.212 Hektoliter (15,46 Prozent) weniger als im Jahr 2006. Winterberg sieht durchaus einen Zusammenhang zwischen dem Nichtraucherschutz in den Gaststätten und den rückläufigen Absatzzahlen. Das Absatzminus in der Gastronomie werde von Branchenexperten auf drei bis fünf Prozent geschätzt. Die ganze Tragweite werde indes erst Ende dieses Jahres erkennbar sein.
Brauerverband: Rauchverbot zerstört Kultur und Kommunikation
Diese Erwartung wird von aktuellen Erhebungen des Deutschen Brauer-Bundes in Berlin gestützt. Nach seinen Angaben ist der Bierabsatz von Januar bis April 2008 um fast zwei Prozent gesunken. Allein im Monat April war es ein Minus von 4,5 Prozent. Die deutschen Brauer setzen etwa ein Viertel über die Gastronomie ab. Dort ist nach Verbandsangaben ein Rückgang bei Fassbier von 10 bis 15 Prozent zu verzeichnen. Je nach Region und Struktur beläuft sich das Minus auf bis zu 35 Prozent. "Die ersten Eckkneipen sind bereits geschlossen worden", erklärt Rechtsanwalt Peter Hahn, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, "womit ein Stück Kultur und soziale Kommunikation zerstört wird". Nach einer empirischen Untersuchung von Brauereien in Hessen ist seit dem Inkrafttreten des hessischen Nichtraucherschutzgesetzes bei 89 Prozent der Gastronomiebetriebe der Umsatz gefallen. Während 10 Prozent der Mehrraumbetriebe einen Umsatzverlust von alarmierenden 50 Prozent und mehr zu beklagen haben, sind das bei Einraumbetrieben fast doppelt so viele, nämlich 19 Prozent der Betriebe.