Die über 30 Jahre alte Lagertechnik und eine weitere Vertriebsausweitung bis hin zum Endverbraucher habe zur Entscheidung geführt, Karlsruhe als weltweiten Zentralstandort und "logistische Drehscheibe für Europa" für den Kraftfahrzeugbereich auszubauen, erläuterte Bosch-Bereichsvorstand Michael Klemm.
Wirtschaftsstandort Karlsruhe weltweit positionieren
"Die Entscheidung zeigt, welche hervorragende, zentrale Lage Karlsruhe hat", zeigte sich Erste Bürgermeisterin Margret Mergen erfreut, dass bei mehreren Standortangeboten, die Entscheidung für den Ausbau in Karlsruhe getroffen wurde. Damit würden insbesondere rund 1.300 Arbeitsplätze gesichert, so die Meldung der Stadt weiter.
Nicht nur die Unternehmen müssten sich den Herausforderungen einer fortschreitenden Globalisierung stellen, ebenso sei es Aufgabe der städtischen Wirtschaftsförderung, den Wirtschaftsstandort weltweit gut zu positionieren und mit den Stärken Karlsruhe zu werben, stellte der Direktor der Wirtschaftsförderung, Michael Kaiser, eine Internationalisierungsstrategie vor, die weit über die bisherigen Arbeitsschwerpunkte wie Ansiedlungswerbung und Bestandspflege hinausgeht. Viel mehr sei vorgesehen, die Kompetenzfelder und die Leistungsstärke des Standorts über Cluster- und Netzwerkinitiativen noch stärker zu nutzen, um sich international zu positionieren.
6.900 Quadratmeter wurden verkauft
Was das Angebot an Gewerbeflächen angeht, verfüge die Stadt selbst derzeit noch über rund 38 Hektar sofort bebaubare Flächen, wovon lediglich vier Grundstücke über ein Hektar groß sind, teilt die Stadt mit. Der Wirtschaftsförderungsausschuss stimmte der vorgelegten Gesamtkonzeption zur Gewerbeflächenentwicklung zu, die als Schwerpunkte eine aktive, vorausschauende Liegenschaftspolitik vorsehe, der Innenentwicklung und Qualitätssicherung im Bestand Vorrang einräumt und die planerische und strategische Umsetzung der im Flächennutzungsplan vorgesehenen Flächen beinhalte. Sie sieht aber auch eine Bewertung und gegebenenfalls andere Verortung der Optionsflächen vor, erklärt die Stadt Karlsruhe.
Der Innentwicklung durch Flächenrecycling und der Ausweitung auf bereits genutzten Flächen werde dabei gegenüber der Neuausweisung von Flächen im Sinne eines "Ressourcenoptimierten Gewerbeflächenangebotes" Vorrang eingeräumt. Ganz im Sinne dieser Vorgaben liege der Verkauf von drei städtischen Grundstücksflächen an etablierte mittelständische Betriebe, die weiterhin in Karlsruhe bleiben und expandieren sollen. Der Wirtschaftsförderungsausschuss stimmte dem Verkauf von rund 6.900 Quadratmetern Fläche im Gewerbegebiet Killisfeld, 800 Quadratmetern im Gewerbegebiet Winterrot sowie 7.000 Quadratmetern im Gewerbegebiet Husarenlager zu, geht aus der Meldung weiter hervor.
Trend zu weniger klassischer Vollzeittätigkeit
Was die Beschäftigungsverhältnisse in Karlsruhe angeht, spiegelt sich der allgemeine Trend wieder, der weg von der klassischen Vollzeittätigkeit geht, wie die Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung, Edith Wiegelmann-Uhlig, erläuterte. Nach der vorgestellten Statistik waren Mitte letzten Jahres von den 160.965 Beschäftigten 78,1 Prozent Vollzeit beschäftigt, 2005 waren es 81,8 Prozent der Arbeitnehmer. Von den seither hinzugekommenen Beschäftigten war nur jede dritte Person vollbeschäftigt, zwei Drittel hatten Teilzeitjobs, so die Mitteilung der Stadt. Mittlerweile übersteigt die Zahl der Minijobs (37.545) sogar die Teilzeitbeschäftigungen (35.168). Der Anteil der Minijobberinnen liegt dabei bei knapp 60 Prozent. Für viele der Frauen (14.088) ist es das einzige Arbeitsverhältnis. Die Zahl derer, die noch nebenher auf 400 Euro Basis jobben, ist in den letzten sechs Jahren um fast 40 Prozent auf derzeit 8.000 Beschäftigte angewachsen.