Durch die Investitionen sollen vor allem die Qualität und Attraktivität der Bildungseinrichtungen nachhaltig verbessert werden, um erhöhte Bildungsanreize zur beruflichen Weiterqualifizierung zu schaffen - so der Minister.
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten - erst recht aber nach Durchschreiten der Talsohle - wird es entscheidend darauf ankommen, wie sich Betriebe und Beschäftigte in einer veränderten Wettbewerbs- und Marktsituation behaupten. Die Qualifikation der Beschäftigten und deren Bereitschaft, sich neuen Herausforderungen zu stellen, wird hierbei eine Schlüsselrolle spielen.
Aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes konnten - unterstützt durch das Landesinfrastrukturprogramm - insgesamt 10 Millionen Euro für die Förderung von Bildungsinvestitionen bereitgestellt werden. Zusammen mit der Eigenbeteiligung der Bildungsträger kommt so ein wirksames Investitionsvolumen von 13,3 Millionen Euro zustande. Verteilt auf neun Projekte und Standorte konnte daraus ein Konjunkturpaket geschnürt werden, das dem regionalen Handwerk und der mittelständischen Bauwirtschaft - verteilt über das ganze Land - in einer konjunkturell schwierigen Zeit Aufträge verschafft.
Kühlung mit Grundwasser in der Handwerksakademie
Den Schwerpunkt bilden energetisch wirksame Baumaßnahmen, die an der Gebäudetechnik und an der Gebäudehülle ansetzen. Durch diese substanziellen und nachhaltig wirkenden Verbesserungen wird nicht nur Energie eingespart und die Wirtschaftlichkeit des Betriebs verbessert, sondern die Bildungszentren werden für die immer wichtigere Zukunftsaufgabe des lebenslangen Lernens grundlegend fit gemacht.
Eines der ausgewählten Projekte ist die Bildungsakademie der Handwerkskammer Karlsruhe. Das Hauptgebäude der Bildungsakademie Karlsruhe beherbergt 17 Seminarräume mit zirka 400 Plätzen. In den Monaten Mai bis September steigt die Temperatur in diesen Räumen oft so hoch, dass die Vorgaben der Arbeitsstättenrichtlinie nicht eingehalten werden. Diese sehen vor, dass bei Außentemperaturen über 32 Grad Celsius die Innentemperatur in Schulungsräumen mindestens 6 Grad kühler sein muss. Das kann derzeit nicht erzielt werden. Deswegen plant die Kammer, ein Kühlsystem einzubauen, dass Grundwasser nutzt. Die warme Luft aus den Seminarräumen soll über von Grundwasser durchflossene Radiatoren geführt werden. Die technische Lösung "Klimatisierung mittels Grundwasser" wurde gewählt, um eine energieintensive Temperaturabsenkung mittels Kühlaggregaten zu vermeiden.
Die für das Projekt bislang veranschlagten Kosten von rund 1,6 Millionen Euro werden vom Wirtschaftsministerium aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsprogramms mit einem Zuschuss von 75 Prozent gefördert.
Karlsruhe/Stuttgart