Kießner schilderte einer Pressemitteilung der Kanzlei Schultze & Braun zufolge den versammelten Gläubigern zunächst die Entwicklung seit Insolvenzantragstellung im vergangenen April. „Der Betrieb konnte bisher ohne Verluste fortgeführt werden. Wir mussten aber auch feststellen, dass Katz nicht in der Lage sein wird, den Geschäftsbetrieb ohne neues Kapital dauerhaft fortzuführen“, so die Analyse des Insolvenzverwalters. Ziel der Betriebsfortführung war von Beginn an die Sanierung der Schuldnerin, entweder durch einen Insolvenzplan oder durch eine Veräußerung der Vermögenswerte der Schuldnerin an eine Auffanggesellschaft, also eine so genannte übertragende Sanierung.
Die Gesellschafter haben bereits einen ersten Entwurf für eine Lösung mit Hilfe eines Insolvenzplans erstellt, der allerdings noch zwischen den Beteiligten abgestimmt und überarbeitet werden muss. Durch dieses Instrument sollen die Gläubiger besser gestellt werden als bei einer Regelabwicklung des Insolvenzverfahrens.
Viele Kaufinteressenten für den Bierdeckel-Produzenten
Parallel zur Erarbeitung eines Insolvenzplans hat Kießner die Suche nach Kaufinteressenten vorangetrieben. „Es ist bemerkenswert, wie viele potentielle Übernahmekandidaten sich seit Beginn des Insolvenzantragsverfahrens gemeldet haben. Dies liegt sicher an der hohen Publizität des Verfahrens sowie an der Marktführerschaft von Katz für das Produkt Bierdeckel. Mit einem Teil derjenigen Interessenten, die akzeptable Angebote abgegeben haben, führen wir derzeit intensive weitere Verhandlungen“, erläutert Kießner. Aufgrund des Umfangs der zu verarbeitenden Informationen sind jedoch noch weitere Bearbeitungen der Angebote sowie Verhandlungen mit den Interessenten notwendig. Sollte es nicht zu einer Lösung mittels Insolvenzplan kommen, wird angestrebt, eine Übertragung des Geschäftsbetriebs im Rahmen der nächsten vier bis sechs Wochen vorzunehmen.
Der Anregung des Insolvenzverwalters Kießner folgend hat die Gläubigerversammlung einstimmig dem geplanten bestmöglichen Verkauf an eine Auffanggesellschaft bereits im Vorfeld zugestimmt und die Fortführung des Geschäftsbetriebes bis zum Verkauf beschlossen. Auch die Sanierung durch einen Insolvenzplan soll jedoch möglich bleiben.
Das Unternehmen, weltweit führend in der Entwicklung und Produktion von Bierglasuntersetzern, musste am 14. April aufgrund starker Umsatz- und Absatzeinbrüche einen Insolvenzantrag stellen. Die Ursachen lagen im Rückgang des Bierabsatzes in der Gastronomie, dem wichtigsten Absatzmarkt für The Katz Group, seit 2007/2008 sowie am Zusammenschluss der bedeutenden Brauereien in Deutschland zu großen Einheiten in den letzten Jahren. Das Insolvenzverfahren wurde am 1. Juli eröffnet, 240 Arbeitnehmer sind hiervon betroffen. Zu der Unternehmensgruppe gehören die Katz International Coasters GmbH mit Sitz in Weisenbach, Landkreis Rastatt, die Kurprinz GmbH mit Sitz in Großschirma bei Chemnitz sowie die Anthemius Vermögensverwaltung GmbH in Weisenbach, die als Beteiligungsholding auftritt und Anteile an den beiden anderen Unternehmen sowie an zwei Tochtergesellschaften in den USA hält.
Weisenbach